Was für eine Woche bei der Allianz: Der Versicherer hat offenbar bereits den nächsten Milliardendeal in die Wege geleitet. Nur wenige Tage nach dem Verkauf seines Joint Ventures in Indien scheint der Münchner Versicherungsriese einen Ersatz gefunden zu haben. Zudem beginnt heute das neue Aktienrückkaufprogramm.
Laut einem Bloomberg-Bericht haben die Allianz und Jio Financial Services eine vorläufige Vereinbarung getroffen, gemeinsam ein neues Versicherungsunternehmen in Indien zu gründen. Zuvor hatte sich die Allianz darauf verständigt, ihren 26-Prozent-Anteil an den bestehenden Joint Ventures im Sach- und Lebensversicherungsgeschäft mit Bajaj Finserv für rund 2,6 Milliarden Euro an die Bajaj-Gruppe zu verkaufen.
Dem Bericht zufolge arbeiten Jio und Allianz derzeit an der finalen Eigentümerstruktur. Die Allianz strebt dabei eine Mehrheitsbeteiligung an, zeigt sich aber auch offen für eine Regelung, die ihr zunächst Governance-Rechte einräumt – mit der Option, zu einem späteren Zeitpunkt die Kontrolle zu übernehmen.
Überraschend kommt dieser Schritt nicht: Im Zuge des Bajaj-Deals hatte die Allianz betont, dass Indien ein zentraler Wachstumsmarkt sei und man neue Möglichkeiten prüfe, um die eigene Position dort zu stärken.
Parallel dazu startet die Allianz am heutigen Freitag ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von bis zu zwei Milliarden Euro. Insgesamt sollen bis zu 30 Millionen Aktien zurückgekauft und anschließend eingezogen werden. Der Rückkauf soll spätestens bis zum 31. Dezember 2025 abgeschlossen sein.
Allianz-Chef Oliver Bäte arbeitet weiter konsequent daran, dass ohnehin gute Portfolio des Versicherers noch besser aufzustellen. Der Aktie dürfte das weiteren Rückenwind verleihen. Kurzfristig könnten zwar Gewinnmitnahmen auf der Tagesordnung stehen. Anleger sollten sich dadurch aber nicht verunsichern lassen, sondern weiter an dieser Qualitätsaktie festhalten, die seit AKTIONÄR-Empfehlung bereits 108 Prozent im Plus ist.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.