Rund 4,35 Milliarden Euro erhalten RWE und die Leag als Entschädigungen für den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung. Der DAX-Konzern benötigt das Geld, um den Wandel zu Erneuerbaren Energien und die damit verbundenen Investitionen stemmen zu können. Laut Medienberichten war die Formel dafür aber veraltet.
Laut einem Bericht des Spiegel und des Recherchenetzwerks Correctiv liegen den Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums CO2-Preise für den Europäischen Emissionshandel von rund 17 Euro pro Tonne CO2 zugrunde. Das war im Januar 2020 – bereits Ende 2018 hatte der Preis je Tonne aber bei 22 Euro gelegen. Inzwischen sind es sogar mehr als 50 Euro.
Bei einem niedrigeren CO2-Preis machen die Kohlekonzerne, die viel CO2 verbrauchen und entsprechend Emissionsrechte kaufen müssten, mehr Gewinn. Auch die Entschädigungssumme fällt dann höher aus. Im Umkehrschluss bedeutet das: Eine Neuberechnung mit höheren CO2-Preisen könnte eine niedrigere Entschädigung ergeben. Das Wirtschaftsministerium erklärte gegenüber Spiegel und Correctiv allerdings ohnehin, dass die Formel „keinen Eingang in die Kabinettsfassung“ des Kohleausstiegsgesetzes gefunden habe.
Immer wieder gibt es Kritik an den Entschädigungen für RWE. Der neue Bericht gibt dem wieder Futter. Es ist jedoch zu bezweifeln, dass die Summe noch einmal reduziert wird. Anleger müssen sich deshalb aktuell keine größeren Sorgen machen. Es gilt weiter: Dabeibleiben und Stopp bei 29,80 Euro beachten.