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Microsoft und die 69-Milliarden-Übernahme: Entscheidung im Fall Activision Blizzard naht

Microsoft und die 69-Milliarden-Übernahme: Entscheidung im Fall Activision Blizzard naht
Foto: Shutterstock
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Lars Friedrich 06.06.2023 Lars Friedrich

Kommt die Übernahme oder nicht? Microsoft will erklärtermaßen kämpfen und Activision Blizzard für 95 Dollar je Aktie übernehmen. Widerstand dagegen gibt es in den USA und bei den Briten, wobei einige Experten angesichts der bislang vorgetragenen Argumente eher skeptisch sind, ob eine Blockade der Übernahme durch Wettbewerbshüter vor Gerichten bestehen würde.

Auffällig ist jedenfalls auch: Nachdem die britischen Wettbewerbshüter ihren Daumen gesenkt hatten, war der Kurs von Activision Blizzard in den Tagen darauf bis auf unter 74 Dollar gesackt, in den vergangenen Wochen dann aber wieder auf 80 Dollar gestiegen – wo sich der Kurs ohnehin bislang überwiegend befand, seit die Übernahme-Absicht von Microsoft bekannt wurde. Demnach sieht es eigentlich nicht so aus, als rechne der Markt damit, dass die Übernahme in weite Ferne gerückt sei.

Microsoft könnte im Zweifel eine Strafe riskieren und die Übernahme bis Mitte Juli schon mal durchdrücken, um anschließend den juristischen Weg zu beschreiten. Damit würde der Ball dann bei den Aufsichtsbehörden liegen. Diese müssten ihren Fall vor Gerücht erörtern. Zuvor will Microsoft-Führungskraft Brad Smith dieser Tage aber mit dem britischen Finanzminister Jeremy Hunt und Vertretern der Marktaufsicht reden. Gleichzeitig bereitet sich Microsoft auf eine mögliche Konfrontation vor Gericht vor (erste Anhörung Ende Juli) – und soll sogar überlegt haben, nötigenfalls sich am Ende mit Activision Blizzard einfach aus Großbritannien zurückzuziehen. Unter anderem aus Europa und China gibt es schließlich schon grünes Licht für die Übernahme.

Drück Microsoft die Übernahme von seiner Seite nicht rechtzeitig durch, wäre eigentlich eine Drei-Milliarden-Dollar-Zahlung an Activision Blizzard fällig. Da dürften die juristischen Konsequenzen womöglich überschaubarer sein, falls Microsoft nicht noch eine Fristverlängerung aushandelt.

Activision Blizzard (WKN: A0Q4K4)

Die Blockade der Briten hängt womöglich auch damit zusammen, dass sie britische und US-Wettbewerbshüter gegenseitig unterstützen wollen. Wirklich starke Argumente gegen die Übernahme gibt es bislang allerdings nicht. Microsoft dürfte zudem daran gelegen sein, nicht den Eindruck zu erwecken, beim ersten Widerstand von Aufsichtsbehörden künftig auf Akquisitionen im Zweifel einfach zu verzichten. Für spekulationsbereite Anleger bleibt Activision Blizzard daher recht attraktiv.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Activision Blizzard

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