Microsoft kann mit der Veröffentlichung der Zahlen für das Q1/23 die Anleger nicht auf ganzer Linie überzeugen. Zwar wurden die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten übertroffen – doch im Cloud-Segment hat der Software-Riese etwas enttäuscht. Die Microsoft-Aktie reagiert im nachbörslichen US-Handel mit einem Minus von zwei Prozent.
Microsoft konnte im Q1/23 (bis Ende September) seine Umsätze um elf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 50,12 Milliarden Dollar steigern und damit die Schätzungen der Analysten von 49,53 Milliarden Dollar übertreffen.
Der Betriebsgewinn kletterte um sechs Prozent auf 21,5 Milliarden Dollar. Deutlich höhere Kosten ließen das Nettoergebnis aber um 14 Prozent auf 17,6 Milliarden Dollar sinken. Der Gewinn je Aktie von 2,35 Dollar konnte die Analystenerwartungen von 2,31 Dollar aber übertreffen.
Die übertroffenen Erwartungen kamen insbesondere durch besser als erwartete Ergebnisse im Segment „Productivity and Business Processes“ zustande, wo Microsoft anstelle der erwarteten 16,13 Milliarden Dollar rund 16,47 Milliarden Dollar erzielte. Insbesondere die Office-Produkte konnten hier sowohl bei den Endverbrauchern als auch bei den Firmenkunden mit einem Plus von sieben Prozent überzeugen.
Die Schwäche am PC-Markt zeigte sich dann aber doch im Windows-Geschäft, wo die Umsätze um 15 Prozent schrumpften. Im Segment „More Personal Computing“ führte dies zu leichten Umsatzeinbußen und Microsoft konnte hier nur 13,33 Milliarden Dollar erzielen. Diese Schwäche war jedoch erwartet worden und die Analysten hatten mit 13,12 Milliarden Dollar auch hier weniger auf dem Zettel.
Die große Enttäuschung und damit auch den Grund für die nachbörslich schwächere Microsoft-Aktie lieferte das Segment „Intelligent Cloud“. Der US-Konzern erzielte hier ein Plus von 20 Prozent auf 20,33 Milliarden Dollar – Analysten hatten jedoch mit 20,36 Milliarden Dollar gerechnet. Insbesondere das sich auf 36 Prozent verlangsamende Wachstum beim Cloud-Infrastruktur-Dienst Azure drückte im nachbörslichen Handel auf die Stimmung. Im Vorquartal wurde noch ein Wachstum von 40 Prozent erzielt.
Auch die Cloud-Angebote von Microsoft bekommen mittlerweile das schwache Makro-Umfeld zu spüren. Aber keine Panik, der Wachstumsmotor von Azure brummt noch immer und die gesamten Erlöse im Zusammenhang mit der Cloud (also Azure, aber auch Office 365, Dynamics, usw.) wuchsen um 24 Prozent und machten erstmals mehr als 50 Prozent der Umsätze aus. Anleger bleiben daher bei der Microsoft-Aktie dabei.