Nachdem Microsoft am Freitag angekündigt hatte, im Kampf um die KI-Vorherrschaft 80 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren zu investieren, schossen fast alle Chip-Aktien in die Höhe. Doch am heutigen Dienstag legt Microsoft nach und kündigt an, zusätzlich zu den 80 Milliarden weitere drei Milliarden Dollar in Indien zu investieren.
Genauer gesagt wird Microsoft die drei Milliarden Dollar ausgeben, um seine Azure-Cloud und seine Kapazitäten für künstliche Intelligenz in Indien auszubauen, wie CEO Satya Nadella am Dienstag verkündete. Es sei die größte Einzelinvestition auf dem Subkontinent. Das Unternehmen setzt damit auf ein Land mit technischem Know-how und niedrigen Kosten, was solche Investitionen noch rentabler macht.
Die zweijährige Investition wird auch dazu verwendet werden, Inder in KI auszubilden, sagte ein Microsoft-Sprecher. Laut Konzernchef Nadella plant Microsoft bis 2030 rund 10 Millionen Menschen in Indien in KI auszubilden. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen 2,4 Millionen Menschen geschult.
Der Sprecher fügte hinzu, dass diese Investition zusätzlich zu dem kürzlich angekündigten Plan des Unternehmens, 80 Milliarden Dollar in KI-fähige Datenzentren bis zum Geschäftsjahr 2025 zu investieren, getätigt wird.
Mit einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen gilt Indien als Wachstumsmarkt. Wegen der niedrigen Lohnkosten rekrutieren zahlreiche Technologiekonzerne dort auch eine große Anzahl an Programmierern. In den vergangenen Monaten haben neben Nadella auch Nvidia-Chef Jensen Huang und der Chef-Entwickler der Facebook-Mutter Meta, Yann Le Cun, Indien besucht.
Mit der Milliardeninvestition in Indien setzt Microsoft ein klares Zeichen: Das Land gilt als Schlüsselregion im Rennen um KI und Cloud Computing. Neben der Infrastruktur setzt Microsoft gezielt auf Bildung, um langfristig Fachkräfte und Innovationen hervorzubringen. Investierte Anleger bleiben an Bord.