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18.04.2024 Benedikt Kaufmann

Microsoft: KI-Investitionen kein Problem für Kartellwächter?

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Gegen Alphabet wird von der EU-Kommission wegen möglicher Verstöße gegen den Digital Markets Act ermittelt, Amazons Übernahme von iRobot scheiterte am EU-Protest und Apple wurde von den europäischen Wettbewerbshütern jüngst eine Milliardenstrafe aufgebrummt. Die Big-Techs aus den USA haben es in Europa nicht leicht. Microsoft hingegen kann scheinbar den Wettbewerbskontrollen und Kartellstrafen entgehen.

Laut Insidern ist Microsoft um eine formelle Untersuchung seiner Milliarden-Investition in den KI-Entwickler OpenAI durch die EU-Kommission herumgekommen. Es sei entschieden worden, dass es sich bei der 13 Milliarden Dollar schweren Beteiligung nicht um eine Übernahme handle und der Softwarekonzern die Ausrichtung von OpenAI nicht kontrolliere, berichtete Bloomberg am Mittwoch.

Die EU-Kommission hatte im Januar angekündigt zu prüfen, ob sie eine Untersuchung der Beteiligung einleiten solle. Zuvor hatte eine Meuterei bei OpenAI enge Verbindungen zwischen beiden Unternehmen aufgedeckt. Zwar werden die meisten von der Kommission geprüften Transaktionen letztlich genehmigt. Allerdings legten die Aufseher häufig ein Veto ein, wenn ihre Wettbewerbsbedenken nicht innerhalb gesetzter Fristen ausgeräumt wurden.

Microsoft lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage von Bloomberg ab. Das Unternehmen verwies lediglich auf eine frühere Erklärung, nach der die Partnerschaft mit OpenAI "mehr KI-Innovation und Wettbewerb gefördert und gleichzeitig die Unabhängigkeit beider Unternehmen gewahrt" habe. Ein Sprecher der Kommission sagte, dass die Aufsichtsbehörde für eine Untersuchung möglicher Wettbewerbsbedenken zunächst feststellen müsse, dass sich die Kontrolle zwischen beiden Unternehmen dauerhaft geändert habe.

Microsoft ist in der EU – aber auch in den USA – weniger Regulierungsdruck ausgesetzt als seine Tech-Kollegen. Kein Wunder, denn die Risiken im Kerngeschäft mit Windows und Office wurden bereits zur Jahrtausendwende beigelegt. Ganz verschont bleibt der Software-Riese aber nicht. Vergangenes Jahr musste Microsoft auf Druck der EU-Kommission die Kollaborations-App Teams aus ihrem Office-Bündel herausnehmen.

Microsoft ist aufgrund seiner breit diversifizierten Geschäfte weniger Regulierungsrisiko ausgesetzt als andere Big-Tech-Player. Gleichzeitig bietet der US-Konzern künftigen KI-Integrationen eine breite Plattform, die sich von den Software-Angeboten bis hin zur Cloud-Infrastruktur mit eigenen Chips zieht. Eine einzigartige Positionierung, für die Anleger gerne einen gewissen Bewertungsaufschlag zahlen.

Microsoft (WKN: 870747)

Mit Material von dpaAFX.

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