Zuletzt hat Microsoft mit der Übernahme von Activision Blizzard von sich Reden gemacht. Anleger können nur hoffen, dass das Management hier ebenfalls ein derart glückliches Händchen beweist wie beim ehemals größten Zukauf der Unternehmensgeschichte. Denn die 26,2 Milliarden Dollar, die Microsoft Ende 2016 für LinkedIn auf den Tisch gelegt hat, haben sich mehr als ausgezahlt.
Nur selten gibt Microsoft operative Details zu LinkedIn heraus. Die Mitgliederzahl wird jedoch auf rund 800 Millionen registrierte Nutzer geschätzt und der Umsatz hat im vergangenen Geschäftsjahr die 10-Milliarden-Dollar-Hürde geknackt. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte der Erlös noch einmal deutlich höher ausfallen, denn im Q1/22 wuchs LinkedIn um 42 Prozent und im Q2/22 um 37 Prozent.
Mittlerweile werden diese Umsätze jedoch nicht mehr nur durch Premium-Mitgliedschaften und Werbung erlöst, sondern auch durch die LinkedIn Sales Solutions, einer Reihe an Tools und Diensten für den Vertrieb, die in den vergangenen zwölf Monaten rund eine Milliarde Dollar umsetzten. Das soziale Netzwerk bleibt zudem innovativ und integriert stets zusätzliche Funktionen und Features . Zuletzt arbeitete LinkedIn beispielsweise am Aufbau eines Podcast-Netzwerkes.
„Was wir hier sehen, ist ein echtes Wachstum bei den Nutzern, aber auch ein echtes Wachstum beim Engagement“, sagte am Montag Microsoft-Finanzvorständin Amy Hood auf einer Investorenveranstaltung. „Wir haben jetzt vier Geschäftsbereiche bei LinkedIn, die alle die 1-Milliarden-Dollar-Schwelle erreicht haben, und das Unternehmen wächst angesichts seiner Größe immer noch in einem sehr gesunden Tempo.“
Legt man bei LinkedIn das gleiche Bewertungsniveau wie bei Meta Platforms zugrunde, kommt man bei LinkedIn auf einen Wert von 45 Milliarden Dollar. Nimmt man das teurere Soziale Netzwerk Snap als Vergleich, kommt man sogar auf 133 Milliarden Dollar. Eine breite Spanne – DER AKTIONÄR schätzt, dass LinkedIn rund 60 Milliarden Dollar wert sein dürfte.
LinkedIn, GitHub, Mojang oder Skype – Microsoft hat in jüngster Vergangenheit bei seinen Zukäufen stets einen guten Riecher bewiesen. Und auch bei ZeniMax und Activision Blizzard sieht DER AKTIONÄR reichlich Potenzial für eine Wertsteigerung für die Aktionäre.
Die Aktie von Microsoft bleibt auch im aktuellen Marktumfeld ein Basisinvestment. Wird die 300-Dollar-Marke geknackt, kann nachgekauft werden.