Der Einzelhandelskonzern sieht sich deutlichen Turbulenzen ausgesetzt. Nachdem das Unternehmen zuletzt durch eine Gewinnwarnung negativ in den Fokus rückte, können die Zahlen für das zweite Quartal die Situation nicht verbessern. Das Urteil der Analysten fällt verheerend aus.
Analyst Borja Olcese von der US-Bank JPMorgan beließ die Einstufung auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 15,50 Euro. Besorgniserregend sei vor allem die Verschlechterung des Russland-Geschäfts, welche auch Grund für seine gesenkten Schätzungen für den Jahresgewinn sind.
Der gleichen Meinung ist sein Kollege Herbert Sturm von der DZ Bank. Der Analyst senkte das Kursziel von 13,10 Euro auf 11,80 Euro mit der unveränderten Empfehlung „Halten“. Der Gegenwind im wichtigen Russland-Geschäft werde wohl noch einige Zeit anhalten, so Sturm.
Glaubwürdigkeit eingetrübt
Die Investmentbank Oddo BHF ging sogar einen Schritt weiter und stufte die Aktie von „Neutral“ auf „Reduce“. Analyst Laurence Hofmann betonte kräftig, dass er den Optimismus der Metro-Führung bezüglich des rückläufigen Russland-Geschäfts nicht teile. Hofmann rechnet, im Gegensatz zum Vorstand, nicht mit einer Stabilisierung bis zum Ende des Geschäftsjahres 2017/18. Seiner Meinung nach dürften sich die Margen in Russland weiter verschlechtern. Seit der Gewinnwarnung habe sich die Glaubwürdigkeit des Managements eingetrübt. Der Analyst senkt das Kursziel von 12,50 Euro auf 10,00 Euro.
Nicht ganz so schwarz sieht es Analyst Volker Bosse von der Baader Bank. Der Umsatztrend sei auf vergleichbarer Basis positiv gewesen. Natürlich verwies auch Bosse auf das schwächelnde Russland-Geschäft, beließ die Einschätzung aber auf „Hold“ mit einem Kursziel von 14,00 Euro.
(Quelle: Bloomberg)
Wie auf dem Bild zu sehen ist, fallen die Analystenmeinungen verheerend aus. Deutlich zu erkennen ist die drastische Senkung der durchschnittlichen Kursziele sowie die gesteigerte Zahl an Analysten, die die Aktie seit der Negativschlagzeilen zum "Halten" bzw. zum "Verkaufen" empfehlen.
Finger weg trotz technischer Gegenbewegung
Die schwierige Lage des Einzelhandels-Konzerns zeigt sich vor allem am Aktienkurs deutlich. Dieser büßte seit der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal Mitte Februar deutlich an Wert ein. In nur drei Monaten verlor die Metro-Aktie dementsprechend über 35 Prozent und erreichte zuletzt ein neues Tief bei 10,93 Euro. Anleger sollten eine Beruhigung der Lage bzw. auf eine Trendwende des Metro-Geschäfts abwarten. Derzeit gilt trotz technischer Gegenbewegung: Finger weg.