Meta ist ein Koloss, bringt über eine Billion Dollar auf die Waage. Und zeigte sich Donnerstagabend im nachbörslichen Handel plötzlich dennoch dynamisch wie ein junger Hüpfer. Über 15 Prozent schnellte die Notierung der Aktie an der Nasdaq gen Norden. Der Nachfragesog verspricht einen spannenden – und lukrativen – Wochenschluss für Meta-Aktionäre.
Meta hat geliefert. Und wie! Mark Zuckerberg präsentierte Donnerstagabend nach dem Läuten der Schlussglocke an der Wall Street überragende Zahlen. Vor allem: Das Werbegeschäft von Meta läuft weiter auf Hochtouren. Der Umsatz stieg im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um ein Viertel auf 40,1 Milliarden Dollar (36,7 Mrd. Euro). Unter dem Strich sprang der Gewinn sogar von 4,65 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf 14 Milliarden Dollar hoch. Eine Verdreifachung! Meta will nun erstmals eine Quartalsdividende zahlen und setzte sie auf 50 Cent fest.
Virtuelle Welten (noch) nachrangig
In Relation erscheint da das Geschäft mit virtuellen Welten noch sehr klein. Der Konzern gibt weiterhin viel Geld für die Entwicklung in diesem Bereich aus. Der operative Verlust der entsprechenden Sparte Reality Labs stieg auf 4,65 Milliarden Dollar - von 4,3 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz des Bereichs legte derweil von 727 Millionen auf knapp 1,1 Milliarden Dollar zu.
Anleger hatten sich wiederholt besorgt gezeigt, dass Meta zu viel Geld für eine Technologie mit ungewissen Gewinnaussichten ausgebe. Die Zweifel wurden im vergangenen Jahr zeitweise stärker, als sich das Geschäft mit Online-Werbung insgesamt verlangsamte. Gründer und Chef Mark Zuckerberg bekräftigte jetzt abermals, dass Meta sowohl in Künstliche Intelligenz als auch in virtuelle Welten investieren könne. Er hatte den Konzernnamen von Facebook in Meta ändern lassen - in Anlehnung an die virtuelle Welt Metaverse.
3,19 Milliarden Nutzer
Die aktuellen Zahlen nahmen die Anleger mit Begeisterung auf. Der Kurs der Meta-Aktie stieg im nachbörslichen Handel mehr als 15 Prozent. Facebook hat jetzt 2,11 Milliarden täglich aktive Nutzer. Und jeden Tag greifen 3,19 Milliarden Nutzer auf mindestens eine App des Konzerns zurück. Zu Meta gehören auch Instagram und WhatsApp.
Threads, die Meta-Alternative zu Elon Musks Twitter-Nachfolger X, kommt inzwischen auf 130 Millionen monatlich aktive Nutzer. Damit gewann Threads binnen drei Monaten etwa 30 Millionen Nutzer hinzu. Im Dezember hatte Meta den Dienst nach monatelanger Verzögerung in der EU gestartet.
Zuckerberg hatte stets gesagt, dass er bei Threads Potenzial für mehr als eine Milliarde Nutzer sehe. Er betonte, dass die App jetzt mehr genutzt werde als beim zunächst kurzfristigen Schub zum Start im vergangenen Sommer.
Verglichen mit anderen Meta-Diensten ist Threads immer noch klein. Facebook kommt auf 3,07 Milliarden monatlich aktive Nutzer. Threads ist an Metas Foto- und Video-Dienst Instagram angedockt und kann damit auf bereits bestehende Verbindungen zwischen hunderten Millionen Nutzern zurückgreifen. Deswegen wird die App als ein starker Konkurrent für X gesehen.
DER AKTIONÄR sieht seine positive Einschätzung zur Meta-Aktie durch die Zahlen bestätigt. Die Daten vom Donnerstagabend werden der Aktie am Freitag zu einem komfortablen Plus auch im regulären Handel verhelfen. Die Billionen-Dollar-Grenze ist überwunden, jetzt folgen neue Rekordhochs. Als Teil der sogenannten Magnificent 7 ist auch mit einem ordentlichen Anstieg des entsprechenden Index dahinter zu rechnen, über den sich Anleger hier informieren können.