Der Meta-Konzern erwägt laut einem Medienbericht der New York Times, in Europa kostenpflichtige Abo-Versionen von Facebook und Instagram ohne Werbung einzuführen. Das wäre die grundsätzlichste Abkehr vom eigenen Geschäftsmodell, das bisher vorsah, dass alle Dienste für den Nutzer kostenlos anzubieten.
Daneben werde man die Dienste auch weiterhin gratis mit Werbeanzeigen nutzen können, schrieb die "New York Times" am Freitag unter Berufung auf informierte Personen. Meta wollte den Bericht nicht kommentieren.
Wie viel ein Abo kosten könnte, sei noch unklar, schrieb die Zeitung. Im vergangenen Quartal machte allein Facebook in Europa einen Umsatz von 17,88 Dollar pro Nutzer, fast ausschließlich mit Werbung.
Meta würde mit dem Bezahl-Abo auf die veränderte Datenschutz-Situation in Europa reagieren. Nach Gerichtsurteilen und Entscheidungen von Regulierern wird unter anderem strikt durchgesetzt, dass Daten aus verschiedenen Diensten auch unter dem Dach eines Konzerns nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer kombiniert werden dürfen. Bei Meta glaube man, dass mit einer werbefreien Version Bedenken von Regulierern eingedämmt werden könnten, schrieb die "New York Times".
Der Konzern hatte bisher stets kostenpflichtigen Abos abgelehnt, mit der Begründung, dass seine Dienste für alle nutzbar sein sollen.
Die Aktie zeigt sich bisher von der Meldung unbeeindruckt. Der Titel notiert nur leicht im Plus. Allerdings hat sich der Kurs der Meta-Aktie in diesem Jahr bereits mehr als verdoppelt. Aktuell erfreuen sich Investoren an einer Jahresperformance von 141 Prozent.
Dabei ist der technische Aufwärtstrend ungebrochen und die Bullen stehen kurz vor dem Durchbruch über die psychologisch wichtige 300-Dollar-Marke. Auch auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR befindet sich die Meta-Aktie. Der Stopp befindet sich aktuell bei der 200-Euro-Marke.
Mit Material von dpa-AFX