Die Aktie von Merck hat sich seit Anfang März enorm stark entwickelt. Am heutigen Donnerstag gelingt dem Wert sogar der Sprung auf ein neues 52-Wochen-Hoch und damit ein neues Kaufsignal. Die Aktie kann bis zum frühen Nachmittag 1,6 Prozent auf 101 Euro zulegen und ist damit hinter Fresenius Medical Care und Covestro der bislang drittstärkste Wert des Tages im DAX. Im Fokus bei Merck steht derzeit die geplante Übernahme des US-Halbleiterzulieferers Versum Materials. In dieser Woche haben die Darmstädter ein feindliches Übernahmeangebot vorgelegt. Mit 48 Dollar je Aktie in bar entspreche die Offerte einem Unternehmenswert von rund sechs Milliarden Dollar (rund 5,3 Millarden Euro), teilte Merck am Dienstag mit. Das Angebot laufe bis 7. Juni vorbehaltlich einer Verlängerung. Finanzierungszusagen von Banken für den Milliarden-Deal habe man bereits eingeholt.
Mit dem Schritt ist Merck endgültig in ein Bieterrennen um Versum eingestiegen. Die Darmstädter grätschen damit mitten in eine bereits beschlossene Fusion: Das Management der Amerikaner hatte sich schon im Januar mit dem US-Konzern Entegris auf eine rund vier Milliarden Dollar schwere Übernahme geeinigt. Das gut einen Monat später angekündigte Kaufangebot von Merck hatte Versum deshalb zunächst abgewiesen. Die Deutschen lassen aber nicht locker und schrecken auch vor einer feindlichen Übernahme gegen den Willen des Versum-Managements nicht zurück. „Wir sind fest entschlossen, die Übernahme von Versum abzuschließen", erklärte Merck am Dienstag abermals. Gemessen an Versums Börsenschlusskurs von Montag stelle das Merck-Angebot im Vergleich zum Zusammenschluss mit Entegris einen kräftigen Aufschlag von fast 24 Prozent dar, betonte der DAX-Konzern. Versum will sich auf einem außerordentlichen Aktionärstreffen am 26. April die Fusion mit Entegris von den Investoren absegnen lassen. Merck forderte unterdessen die Versum-Aktionäre erneut dazu auf, gegen den Zusammenschluss mit Entegris zu stimmen.
DER AKTIONÄR empfiehlt bereits investierten Anlegern an Bord zu bleiben. Ein etwaiger Kauf birgt aber durchaus auch Risiken. Bestehende Positionen sollten deswegen in jedem Fall mit einem Stopp bei 83 Euro abgesichert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)