Die Aktie von Mercedes-Benz verliert am Montag rund 5,6 Prozent. Kein Grund zur Sorge: Das Papier notiert ex-Dividende. Der Automobil-Hersteller hat an seine Anteilseigner 5,00 Euro ausgeschüttet.
Die Dividende wird den Aktionären am Mittwoch, sprich am dritten Bankarbeitstag nach der Hauptversammlung gutgeschrieben. Zum Vergleich: Die Ausschüttung 2021 betrug 1,35 Euro je Aktie.
Mercedes-Benz ist wie andere Hersteller von Versorgungsengpässen bei Halbleitern betroffen. "Die Lage sollte sich dieses Jahr verbessern", sagte Vorstand Ola Källenius auf der Hauptversammlung am Freitag.
Mercedes hatte von Januar bis Ende März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich weniger Autos verkauft. Der Rückgang beim Absatz sei ausschließlich dem Mangel an Halbleitern zuzuschreiben. Die Nachfrage nach Autos sei hoch, hieß es.
Der Russland-Ukraine-Krieg verschärft bei dem Hersteller Engpässe bei bestimmten Bauteilen. Die Stuttgarter arbeiten mit Zulieferern aus der Ukraine zusammen, die unter anderem Kabelbäume liefern, wie Källenius sagte. In Russland wurden Produktion und Vertrieb unterbrochen, es werden aber noch Kunden mit bestehenden Leasing- und Finanzierungsverträgen betreut. Mercedes bezog noch im vergangenen Jahr Rohstoffe wie das Edelmetall Palladium aus Russland. Der Anteil von Russland und der Ukraine am Mercedes-Geschäft lag bisher zusammen bei rund zwei Prozent.
Bereits Mitte letzter Woche hatte Mercedes Anleger und Analysten mit den Zahlen für das erste Quartal überzeugt. Besonders hervorzuheben war die Pkw-Sparte, die mit 16,4 Prozent vom Umsatz eine für die Branche sehr hohe bereinigte operative Gewinnmarge lieferte.
Als Reaktion auf die Zahlen "hagelte" es neue Kaufempfehlungen von den Analysten. RBC-Analyst Tom Narayan legte ein Kursziel von 89 Euro fest. Bullish zeigte sich auch die Citigroup. Analyst Gabriel Adler schraubte sein Kursziel für die Mercedes-Aktie von 91 Euro auf 94 Euro nach oben. SocGen-Analyst Stephen Reitman legte noch eine Schippe drauf: Er sieht die Mercedes-Aktie bei 106 Euro als fair bewertet an.
Mercedes-Vorstand Ola Källenius wird mit seinem Team nach dem EQS im laufenden Jahr noch den EQE und den SUV EQB ausrollen. Es ist davon auszugehen, dass Mercedes dadurch auch in Zukunft von einem Anstieg des durchschnittlichen Umsatzes pro Fahrzeug profitieren wird. Die Aktie ist trotz des unsicheren Börsenumfelds eine Halteposition.