Nach dem am Freitag vorgelegten Geschäftsbericht für 2023, aus dem Vorstands-Chef Ola Källenius als großer Profiteur hervorgeht, zeigt sich auch die Mercedes-Aktie gemeinsam mit anderen Autowerten zum Wochenstart unter den Tagesgewinnern im DAX. Der Wert steht nahe einer Widerstandszone. Noch ist jedoch kein Ausbruch nach oben erfolgt.
Am Freitag hat Mercedes-Benz seinen Geschäftsbericht für 2023 vorgelegt. Die meisten Zahlen waren bereits bekannt: Der Auto-Konzern erwirtschafte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 153,2 Milliarden Euro – und damit zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Doch das Unternehmen bekam gestiegene Kosten etwa durch Inflation und Störungen in der Lieferkette zu spüren. So sank der operative Konzerngewinn um rund vier Prozent auf 19,7 Milliarden Euro. Unter dem Strich gab das Konzernergebnis um knapp zwei Prozent auf 14,5 Milliarden Euro nach.
Aus dem Geschäftsbericht geht zudem hervor, dass Mercedes-Chef Ola Källenius im abgelaufenen Jahr unter anderem wegen eines hohen langjährigen Bonus deutlich mehr verdient hat als ein Jahr zuvor. Ohne Versorgungsaufwand lag seine Gesamtvergütung im vergangenen Jahr bei rund 12,2 Millionen Euro – und damit rund 86 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Damit dürfte er die Liste der DAX-CEOs anführen. Mehr als zehn Millionen kommen aus variablen Gehaltsbestandteilen. 2022 hatte er demzufolge etwa 6,6 Millionen Euro verdient. Einem Sprecher zufolge will Källenius einen Teil seines Gehalts an wohltätige Organisationen spenden.
Am Montag zeigt sich die Mercedes-Aktie bei 73,86 Euro gemeinsam mit anderen Auto-Werten wie Porsche und VW freundlich. Ein Blick auf den Chart zeigt, dass die Aktie bei 74/75 Euro auf eine Widerstandszone trifft, wo der Wert schon im vergangenen Sommer gescheitert war. Das 'Golden Cross' macht jedoch Hoffnung auf mehr. Charttechnisch möglich ist jedoch auch, dass im Rahmen einer mageren Börsenphase zuvor noch das Gap bei 68,66 Euro geschlossen wird.
Bereits vor etwa vier Wochen hatte der Konzern angekündigt, die zusätzlichen Finanzmittelzufluss (Free Cashflow) aus dem Industriegeschäft – also ohne die Finanzdienstleistungen gerechnet – regelmäßig in einen Aktienrückkauf zu stecken. Finanzchef Harald Wilhelm begründete das Programm mit der Absicht, den Gewinn je Aktie und die Dividende kontinuierlich steigern zu wollen.
In der vergangenen Woche hatte dann die kanadische Bank RBC das Kursziel für Mercedes anlässlich des angekündigten Aktienrückkauf-Programms leicht von 86 auf 87 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen (DER AKTIONÄR berichtete). Zuvor hatte der Autokonzern bestätigt, sich von den unternehmenseigenen Autohäusern in Deutschland trennen zu wollen. Jede Niederlassung werde dabei individuell geprüft, teilte der Mercedes-Benz mit. Die Prüfung habe ergeben, dass ein Verkauf Sinn ergebe.
Die Aktie von Mercedes-Benz hält sich auf hohem Niveau. DER AKTIONÄR hat den Wert vor gut vier Monaten zum Kauf empfohlen und das Kursziel mittlerweile auf 85 Euro erhöht. Anleger müssen sich jedoch weiter in Geduld üben bis die Widerstandszone überwunden ist. Wer bereits investiert ist, sollte an der Aktie festhalten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.