Die Luxus-Strategie von Mercedes-Benz hat zuletzt einen kleinen Dämpfer erhalten. Bei den Vorab-Zahlen zum 3.Quartal konnte Mercedes die Vorgaben nicht ganz erfüllen. Die Analysten bleiben trotzdem optimistisch.
Mercedes-Benz ist und bleibt für die Analysten der Favorit unter den europäischen Autobauern. Die Modellpalette und neue Gimmicks im Bereich autonomes Fahren unterstrichen zuletzt einmal mehr die Innovationskraft der Mannschaft um Vorstand Ola Källenius.
Die anstehende Quartalsberichtssaison der europäischen Automobilindustrie dürfte insgesamt solide Zahlen liefern. Allerdings sollten die Margen der Autobauer im Vergleich zum Vorquartal gesunken sein, so UBS-Analyst Patrick Hummel. Top-Pick Mercedes-Benz, Kursziel 85 Euro.
Jetzt muss sich allerdings zeigen, wie nachhaltig die Luxus-Strategie von Ola Källenius ist.
Die Erfolgsgeschichte der deutschen Automobilindustrie werde von zwei revolutionären Kräften herausgefordert: Von disruptiven technologischen Megatrends und dem Vormarsch neuer Akteure, schrieb Bankhaus Metzkler-Analyst Pal Skirta in einer Branchenstudie. Er rechnet für die Premiumhersteller mit keinem bedeutenden Preis- oder Wettbewerbskrieg in China. Sein Kursziel für die Mercedes-Aktie lautet 92 Euro.
Aber: Mercedes muss weiter liefern. Der Fokus liegt nun auf den Zahlen für das dritte Quartal. Wie wird sich die Marge entwickeln und – was weitaus wichtiger ist – wie nachhaltig ist die eingeschlagene Luxus-Strategie von Källenius und Co wirklich?
Bei der Veröffentlichung der Vorab-Zahlen für das dritte Quartal hat Mercedes mit 510.600 Autos 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr und knapp 1 Prozent weniger im Vergleich zum 2.Quartal verkauft. Im High-End-Bereich musste Mercedes einen Rückgang der Verkäufe um rund 11 Prozent hinnehmen.
Noch ist die Mercedes-Story fundamental in Ordnung. Wichtig werden die Zahlen für das dritte Quartal. Mercedes-Benz ist mit seiner Luxus-Strategie zwar weniger anfällig im Vergleich zu Volkswagen, aber auch die Stuttgarter werden mittel- bis langfristig die wachsende Konkurrenz aus China zu spüren bekommen. Aus technischer Sicht bleibt das Chartbild angeschlagen. Die Supports bei 64,28 Euro und 62,50 Euro haben nicht gehalten. Die nächste starke Unterstützungszone befindet sich zwischen 61,80 Euro und 60,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz und Volkswagen.
Aktien der Mercedes-Benz befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.