Nicht zuletzt dank des KI-Hypes erholt sich die weltweit wichtigste Technikmesse Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas immer weiter von der Corona-Delle. Die amerikanische Branchenvereinigung CTA als Veranstalter erwartet rund 130.000 Fachbesucher und Journalisten. Vor einem Jahr waren es 115.000, 2022 kamen 45.000 Menschen auf die CES. Die Messehallen sind von Dienstag bis Freitag geöffnet.
Die CES wurde in den vergangenen Jahren auch immer mehr zu einer Automesse. Unter anderem sind Mercedes und der Zulieferer Continental in Las Vegas dabei, während sich die amerikanischen Branchenriesen nach dem teuren Streik der US-Gewerkschaft UAW zurückhalten.
Mercedes-Benz präsentiert auf der CES 2023 in Las Vegas unter dem Motto „Tech to Desire“ eine Reihe von technologischen Entwicklungen.
Im Mittelpunkt wird unter anderem der neue KI-gestützte Virtual Assistant stehen. „Dieser verfügt über empathische Eigenschaften, die vom individuellen Fahrstil und der persönlichen Stimmung beeinflusst werden. Kombiniert mit unserer eigenen MB.OS Software-Architektur wird dieser Ansatz die Zukunft des digitalen Luxus definieren“, so Mercedes-Chef Ola Källenius.
Darüber hinaus wird Mercedes auf der CES auch die Pläne für den Aufbau eines globalen Mercedes-Benz High-Power-Charging-Netzwerks in den USA konkretisieren. "Wir bei Mercedes-Benz setzen uns dafür ein, das Laden von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen einfacher und komfortabler zu gestalten. In Nordamerika können wir zusammen mit unseren Partnern MN8 Energy und ChargePoint – zwei der führenden Unternehmen in ihren jeweiligen Bereichen – den Weg in die vollelektrische Zukunft beschleunigen, die eine der wichtigsten Säulen unserer ganzheitlichen, nachhaltigen Unternehmensstrategie ist", sagt Markus Schäfer, Chief Technology Officer von Mercedes.
Mercedes-Benz kündigte außerdem die neue Funktion „Automatischer Spurwechsel“ an, die noch in diesem Jahr auf den nordamerikanischen Markt kommen wird. Das neue Feature ermöglicht es dem Auto, bei eingeschaltetem Tempomat automatisch einen Spurwechsel einzuleiten. Das System ist eine weitere Ausbaustufe des teilautomatisierten Fahrens nach SAE-Level 2.
JPMorgan: Kursziel 78 Euro
Erst vor wenigen Tagen hat die US-Bank JPMorgan die Einstufung für Mercedes-Benz auf "Overweight" belassen. Für die Autoindustrie dürfte 2024 ein starkes Gewinnjahr werden, prognostizierte Analyst Jose Asumendi in einem Branchenausblick. Dabei sollten die Hersteller ihre starke Preissetzungsmacht auf Kosten geringerer Produktionsmengen bewahren können. Sein Kursziel für die Aktie von Mercedes-Benz lautet 78 Euro.
Das Jahr 2024 wird für die Automobil-Hersteller sicherlich eine Herausforderung. Dabei ist Mercedes-Benz allerdings in einer besseren Ausgangsposition im Vergleich zu Volkswagen. VW ist im Massenmarkt einer deutlich stärkeren Konkurrenz ausgesetzt. Die innovativen chinesischen Hersteller rollen hier peu à peu ihre Stromer aus. Mercedes-Benz spielt im Luxus-Segment in einer anderen Liga. Der Autobauer hat zudem gute Karten mit seiner MMA-Plattform, auf der 2025 gefertigt wird. Mit Hilfe der Cell-to-Body-Technologie können weitere Kosten reduziert werden. Auch der neue CLA sieht vielversprechend aus.
Charttechnisch hat sich die Aktie zuletzt von den Tiefs wieder deutlich gelöst. Dabei hatte sich einmal mehr die Range zwischen 52,50 Euro und 55,50 Euro als starke Unterstützungszone erwiesen. Bei 64,15 Euro lauert der nächste charttechnische Widerstand. Die Aktie ist eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.