Am Donnerstag wird Mercedes-Benz seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegen. Im Vorfeld haben sowohl JPMorgan als auch Goldman Sachs die Aktie zum Kauf empfohlen.
Einen kleinen Vorgeschmack auf das Zahlenwerk gab es bereits Anfang Februar. Der Autobauer überraschte mit einem hohen Zufluss freier Barmittel. Laut einem Händler war diese Entwicklung deshalb erfreulich, weil sie die hohe Dividendenrendite von Mercedes-Benz untermauere. Der Autobauer gilt mit seiner Gewinnbeteiligung als einer der größten Renditebringer im Dax. Im Mai 2023 wurde für das vergangene Geschäftsjahr eine Dividende von 5,20 Euro ausgeschüttet, was auf dem aktuellen Niveau einer Dividendenrendite von rund acht Prozent entspricht.
Weitere Zahlen werden am Donnerstag erwartet. Dann wird Mercedes-Benz seine Jahreszahlen veröffentlichen. Hierzu hieß es zuletzt lediglich, diese seien auf vorläufiger Basis "nicht ad-hoc-publizitätspflichtig" - soll heißen: Die Werte wichen nicht wesentlich von den Erwartungen des Marktes und des Unternehmens ab.
Bei Mercedes-Benz wird es also auf den Ausblick ankommen. Ganz besonders im Fokus wird Finanzvorstand Harald Wilhelm stehen, dessen Aussagen gewissermassen als Gradmesser für die gesamte Autobranche herangezogen werden.
Die Situation für die deutschen Autobauer ist herausfordernd. Der Druck vor allem durch die immer stärker werdende Konkurrenz aus China nimmt zu. Zwar sind sowohl Mercedes-Benz, als auch BMW noch in der luxuriösen Position, nicht im Massenmarkt positioniert zu sein und somit dem starken Preiskampf aus dem Weg zu gehen, jedoch hat BYD vor wenigen Tagen bereits angekündigt, in Zukunft mehr Luxusmodelle auszurollen.
Mercedes-Benz muss auch Antworten darauf liefern, wie in Zukunft die wichtigen Themen Digitalisierung, Software und autonomes Fahren bespielt werden.
Rückenwind bekam das Papier von Mercedes-Benz jedenfalls zuletzt von JPMorgan. Analyst Jose Asumendi hat die Einstufung für Mercedes-Benz auf "Overweight" mit einem Kursziel von 78 Euro belassen.
Positiv zeigte sich auch Goldman Sachs-Analyst George Galliers. Er hat das Kursziel für die Aktie von Mercedes-Benz von 92 Euro auf 93 Euro erhöht.
Die starke Barmittelschöpfung des Autobauers vor den anstehenden Zahlen stehe weiter im Widerspruch zur Bewertung, schrieb Galliers in einer Studie. Dies sei vor allem im Vergleich zu Konkurrent BMW auffällig, dessen Aktie trotz einer seit Jahren deutlich geringeren Barmittelschöpfung höher bewertet sei.
Die Aktie hat zuletzt wieder nach oben gedreht. Die für den langfristigen Trend wichtige 200-Tage-Linie wurde bei 65,95 Euro geknackt. Der nächste Widerstand wartet bei 68,03 Euro. Wird dieser genommen, hat die Aktie Luft bis 72,50 Euro. Der Rebound läuft. Die Aktie ist auf dem aktuellen Niveau zu günstig.