Mercedes-Benz will in Zukunft Batteriesysteme von Elektroautos wiederverwerten und beginnt mit dem Bau einer eigenen Recyclingfabrik im baden-württembergischen Kuppenheim. Am Freitagmorgen soll nach Angaben des Unternehmens der Grundstein für das Werk gelegt werden. Geplant sei eine Kapazität von 2.500 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien jährlich.
Auch Volkswagen testet seit zwei Jahren Verfahren in Salzgitter und will dort jährliche Recycling-Kapazitäten von 1.500 Tonnen anpeilen.
Mit dem Recyclingverfahren an sich will Mercedes einer Sprecherin zufolge in diesem Jahr anfangen – in einem ersten Schritt mit der Demontage der Batterien. Technologiepartner des Autoherstellers ist der private Batterierecycler Primobius. Im zweiten Schritt soll Mercedes zufolge ein sogenanntes hydrometallurgisches Verfahren zum Einsatz kommen. Dabei werden die Batterieteile unter Wasserzugabe zunächst zerkleinert. Aus dieser Masse werden anschließend wertvolle Rohstoffe wie Nickel und Kobalt mithilfe von Säuren herausgelöst.
Experten zufolge ist die große Aufgabe beim Batterie-Recycling, solche Prozesse im großen Stil zu automatisieren.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für Mercedes-Benz zuletzt von 85 auf 90 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Trotz der Luxusstrategie der Stuttgarter hänge die Bewertung der Aktie im üblichen Bereich für Premium-Autobauer fest, schrieb Analyst Daniel Roeska in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Die Strategie mache aber Fortschritte, die Elektrifizierungs- und Softwarepläne seien vernünftig, und es stehe eine Vielzahl gewinnträchtiger neuer Modelle in den Startlöchern.
Auch DER AKTONÄR bleibt langfristig zuversichtlich bei Mercedes-Benz. Die Aktie hat in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt und befindet sich jetzt nur knapp unter der wichtigen Hürde in Form des 2022er-Hochs von 77,90 Euro. Gelingt der Sprung darüber, wäre dies ein neues Kaufsignal. Volkswagen ist derzeit eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz und Volkswagen.