Mercedes-Benz treibt die Automatisierung seiner Produktion weiter voran und investiert kräftig in die Zukunft. Der deutsche Automobilriese hat sich entschieden, einen „niedrigen zweistelligen Millionenbetrag" in das US-Robotikunternehmen Apptronik zu stecken. Ziel der Kooperation: humanoide Roboter vom Typ Apollo sollen die Fertigung revolutionieren.
Bereits seit etwa einem Jahr testet Mercedes-Benz die Apollo-Roboter des texanischen Unternehmens Apptronik in seinen Werken im ungarischen Kecskemet und in Berlin-Marienfelde, dem Digital Factory Campus des Konzerns. Weniger als zehn dieser humanoiden Helfer waren bisher im Einsatz – mit Erfolg.
In einer Testumgebung sammelten sie Daten, die mithilfe von Teleoperation durch erfahrene Mercedes-Mitarbeiter und Augmented Reality (AR) in präzise Handgriffe umgesetzt wurden. Das Ergebnis: Die Roboter führen Bewegungen inzwischen mit verblüffender Genauigkeit aus.
Nun folgt der nächste Schritt. Die Apollo-Roboter sollen künftig autonomer agieren und eigenständig Aufgaben übernehmen – insbesondere in der Logistik. Beim sogenannten "Picking", dem Zusammenstellen von Teilen aus Lagerboxen, machen sie weniger Fehler als Menschen. Zudem können sie bis zu 25 Kilogramm heben und das über Stunden hinweg: Mit einer Akkuladung läuft ein Apollo etwa vier Stunden am Stück.
Die Kosten für die Roboter bleiben ein wohlgehütetes Geheimnis. Brancheninsider vermuten jedoch, dass der Preis pro Einheit im niedrigen bis mittleren zweistelligen Tausenderbereich liegen könnte – ein Schnäppchen, wenn man die Effizienzsteigerung bedenkt.
Mit der Beteiligung an Apptronik sichert sich Mercedes-Benz nicht nur technologisches Know-how, sondern auch einen strategischen Partner für die Zukunft. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie weit die Apollo-Roboter in der Produktion integriert werden können. Aufgrund der Absatzprobleme in China und den drohenden US-Zöllen sollten Anleger vorerst jedoch an der Seitenlinie bleiben. Besser läuft es hingegen beim Rivalen BMW.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.