Optimistische Äußerungen des Investmenthauses Jefferies haben zuletzt der Aktie von Mercedes-Benz weiteren Rückenwind verliehen. Die Citi hält dagegen. Wohin führt der Weg für die Aktie von Mercedes-Benz?
Bislang liegt die Aktie von Mercedes-Benz mit einem Plus von knapp 23,3 im Jahr 2024 gut im Rennen. Das Ende der Fahnenstange ist laut Jefferies noch nicht erreicht. Analyst Philippe Houchois hat vor wenigen Tagen das Kursziel von 75 auf 100 Euro angehoben und die Aktien daher von "Hold" auf "Buy" hochgestuft. Der Experte sieht den Autobauer in der Lage, den gesamten Finanzmittelzufluss (Cashflow) an die Aktionäre weiterzureichen, ohne damit das Geschäft zu beeinträchtigen. Gründe hierfür seien die Finanzkraft, eine durchdachte Umbaustrategie und eine etwas weniger zyklische Branche.
Weitaus weniger euphorisch für Mercedes-Benz ist Citi-Analyst Harald Hendrikse. Er stufte das Papier in seiner neuesten Studie vom Freitag mit „Neutral“ ein. Sein Kursziel lautet 69 Euro. Auch Dorothee Cresswell von BNP Paribas Exane hält das Potenzial der Mercedes-Benz-Aktie bereits für ausgereizt. Ihr Kursziel für das Paper lautet 71 Euro.
Fakt ist, dass Mercedes-Benz vor kurzem solide Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt hat. Der Umsatz ist im vergangenen Geschäftsjahr um zwei Prozent auf 153,2 Milliarden Euro gestiegen, während das Ebit um vier Prozent auf 19,7 Milliarden Euro zurückging. Die viel beachtete Marge Im Auto-Geschäft lag bei 12,6 Prozent. Kein positiver Ausreißer nach oben, kein Ausrutscher nach unten, alles im Rahmen der Erwartungen.
Positiv: Die Aktionäre sollen eine um zehn Cent höhere Dividende in Höhe von 5,30 Euro im Vergleich zum Vorjahr erhalten. Mercedes-Benz will zudem weitere eigene Aktien im Gesamtwert von bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen. Der Rückkauf soll direkt im Anschluss an der aktuellen Rückkaufaktion vom Februar 2023 anschließen und bis zum 7. Juli 2025 abgeschlossen sein.
Was den Ausblick anging, so hatten sich die Analysten etwas mehr vom Mercedes-Management erhofft. Vorstandschef Ola Källenius erwartet eine um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern zwischen 10 bis 12 Prozent vom Umsatz. Einige Experten hatten gehofft, dass die Prognose zwischen 11 und 13 Prozent liegen würde.
Für Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research überwog das Positive. das Der Autobauer sei eine Cash-Maschine, so Roeska. Das Kursziel habe er Kursziel von 80 auf 84 Euro angehoben, um den über den Erwartungen liegenden Aktienrückkauf widerzuspiegeln.
Natürlich drückt 2024 unter anderem der Elektro-Kurs auf die Margen. Die Stromer von Mercedes sind weitaus weniger profitabel als die Verbrenner-Modelle. Die Skaleneffekte müssen sich erst einstellen.
Ola Källenius hat allerdings reagiert und den bisherigen Elektro-Kurs etwas aufgeweicht: An sich wollte Mercedes bis 2030 komplett auf E-Autos umstellen. Aktuell kenne man den Zeitpunkt für den letzten Verbrenner nicht, so der Mercedes-Chef.
In den USA hat der Autobauer ebenfalls reagiert: Der Fokus liegt in Zukunft weniger auf High-end und weniger EVs, dafür aber sollen mehr preiswert Verbrenner verkauft werden.
Die Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen. Der Margenausblick ist grundsätzlich in Ordnung, hätte aber etwas optimistischer ausfallen dürfen. Positiv war die Ankündigung einer höheren Dividende in Höhe von 5,30 Euro. Aktuell kommt Mercedes auf eine Rendite von 8,5 Prozent und wird zum zuverlässigen Dividendenzahler. Mit 29,8 Milliarden Euro auf der hohen Kante hätte Mercedes-Benz die Möglichkeiten weitere Aktien zurück zu kaufen. Weitere Details dazu könnte es auf der nächsten Hauptversammlung im April geben.
Die Mercedes-Aktie hat zuletzt eine schöne Performance aufs Parkett gelegt. Die Widerstände bei 68,03 Euro und bei 72,50 Euro wurden problemlos überwunden. Die nächste Hürde liegt bei 76,22 Euro. Kurse zwischen 80.00 Euro und 85,00 Euro sind in den nächsten Monaten durchaus machbar.