Die Mercedes-Benz-Aktie konnte sich in den vergangenen beiden Tagen vom Kursschock zu Wochenbeginn erholen. Vor allem am heutigen Donnerstag legt die Aktie kurz nach Handelsbeginn kräftig zu. Nachdem positive Absatzzahlen die Aktie heute beflügeln (DER AKTIONÄR berichtete), dürfte auch eine Aussage von der heute wiedergewählten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zum Thema E-Fuels für neue Chancen bei Mercedes sorgen.
Im Streit um das Aus für Verbrennungsmotoren hatte Ursula von der Leyen bereits im Vorfeld versprochen, sich im Falle ihrer Wiederwahl für Ausnahmeregelungen für sogenannte E-Fuels einzusetzen. Um die EU-Klimaziele zu erreichen, sei ein technologieneutraler Ansatz notwendig, bei dem synthetische Kraftstoffe eine Rolle spielen.
E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, mit denen Verbrennungsmotoren theoretisch klimaneutral betrieben werden können. Sie sind jedoch relativ teuer und werden beispielsweise im Flugverkehr dringend benötigt. Denn es ist schwieriger als bei Autos, Flugzeuge im großen Stil elektrisch zu betreiben.
Um die Klimaziele zu erreichen, ist diese Ausnahme aber dringend notwendig, denn immer mehr Menschen steigen von reinen Elektroautos auf Plug-in-Hybride um.
Erst im zweiten Quartal verzeichnete Mercedes einen deutlichen Rückgang beim Absatz von Elektroautos. Mit 45.800 Einheiten ging der Absatz um ein Viertel zurück. Der Absatz von Plug-in-Hybriden stieg dagegen um 27 Prozent.
Der häufigste Grund gegen den Kauf eines Elektroautos dürften die im Vergleich zu Verbrennungsmotoren langen Ladezeiten sein. Mit Hilfe von E-Fuels könnte dieses Problem jedoch umgangen werden, da diese an der normalen Zapfsäule getankt werden könnten und trotzdem klimaneutral sind.
Die Aktie notiert aufgrund dieser Nachricht aktuell rund 1,6 Prozent im Plus. Damit nähert sie sich wieder dem GD50 bei 65,36 Euro und dem GD200 bei 65,70 Euro.
Eine mögliche E-Fuel-Ausnahme wäre für Mercedes durchaus eine Chance ihre Schwachen Elektroauto-Verkäufe zu kompensieren und zudem mehr Kunden die Hürde zu klimaneutraleren Fahrzeugen nehmen. Investierte Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.