Nach der Gewinnwarnung ist die Aktie von Mercedes-Benz vergangene Woche kurzzeitig auf das tiefste Niveau seit zwei Jahren abgesackt. Verantwortlich für die Zurücknahme der Prognose ist die Sparte Mercedes-Benz Cars, für die der Konzern die Prognose für die bereinigte Umsatzrendite nach unten schraubte. Dennoch erholte sich die Mercedes-Aktie wieder schnell von ihrem Schock.
Darüber hinaus gab es am Dienstag Rückenwind für die Automobilwerte aus China. Die Ankündigung weitreichender Konjunkturmaßnahmen durch Chinas Zentralbank hat Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen geholfen.
China will erreichen, dass die Zinsen auf bestehende Immobilienkredite sinken. Zudem sollen Banken weniger Bargeld vorhalten müssen als bisher. Die Zentralbank handelt, da sich die Annahmen mehren, China könnte sein angepeiltes Wachstumsziel von ungefähr fünf Prozent verfehlen. Gerade Luxus- und Autokonzerne hatten zuletzt unter schwächerer Nachfrage gelitten.
Darüber hinaus bestätigte Analyst Romain Gourvil von der Privatbank Berenberg seine Kaufempfehlung für die Aktie von Mercedes-Benz. Auf einer Berenberg-Konferenz mit deutschen Unternehmen habe Finanzvorstand Harald Wilhelm sich ehrlich zu den derzeitigen Herausforderungen nach der jüngsten Gewinnwarnung geäußert, aber auch zu den künftigen Chancen, schrieb Gourvi in seinem Update. Sein Kursziel lautet 75 Euro.
In China stotterte zuletzt der Absatz. Mercedes hat darauf reagiert. „So werden der neue Mercedes CLA und der Mercedes GLE SUV in China in Langversionen vom Band laufen. Das sind Investitionen von knapp zwei Milliarden Euro. Mercedes geht in die Strategie „entwickelt in China mit Innovationen für die Welt““, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Auf dem reduzierten Niveau sollte nun vieles eingepreist sein. BMW hat sich nach dem Gewinn-Schock und dem anschließenden Kursrutsch wieder deutlich erholt. Auch die Aktie von Mercedes-Benz sollte sich wieder langsam erholen.