Ein Absatzrückgang im vierten Quartal hat dem Autobauer Mercedes-Benz die Jahresbilanz etwas vermiest. Die Stuttgarter kamen im vierten Quartal 2023 auf 514.000 verkaufte Autos, ein Minus von vier Prozent. Insgesamt setzte der Konzern im vergangenen Jahr 2,04 Millionen Autos ab. Das war in etwa so viel wie ein Jahr zuvor. Am 22. Februar wird Mercedes-Benz seine Finanzzahlen für das Jahr 2023 vorlegen. Im Vorfeld meldete sich die Deutsche Bank zu Wort.
Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank hat das Kursziel für Mercedes-Benz vor den Zahlen für das vierte Quartal von 120 auf 115 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Das Segment TEV (Top End Vehicle) dürfte negativ gewirkt haben, schrieb Rokossa in einer Studie. Die Preisbildung sei ansonsten stabil, aber die Komponentenknappheit bei 48 Volt-Systemen drückten auf den Gewinn. In der Sparte Vans sei die Dynamik im Jahr 2023 sehr stark gewesen und das Jahresende sollte solide verlaufen sein. Den Bereich Mobility dürften höhere Refinanzierungskosten unter Druck setzen.
„Das Risiko der Luxus-Strategie ist nach meiner Einschätzung in den letzten Monaten eher gestiegen. Und die Bewährungsprobe mit den neuen oberen Ende Fahrzeuge kommt erst noch. Heute läuft Mercedes noch zu großen Teilen mit den Modellen, die vor der Luxus-Strategie entwickelt wurden“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Das Jahr 2024 wird für die Automobil-Hersteller eine Herausforderung. Mercedes-Benz ist im Vergleich zu den Massenherstellern wie Volkswagen in einer weitaus komfortableren Ausgangsposition. VW ist im Massenmarkt einer deutlich stärkeren Konkurrenz ausgesetzt. Mercedes-Benz hat gute Karten mit seiner MMA-Plattform - auf der 2025 gefertigt wird. Mit Hilfe der Cell-to-Body-Technologiekönnen weitere Kosten gespart werden. Auch der neue CLA sieht vielversprechend aus. Kritikpunkt: Durch den Verzicht auf das untere Ende baut sich Mercedes-Benz Skalennachteile beim Elektroauto auf.