Die Aktien der deutschen Automobilhersteller legen heute gegen den allgemeinen Trend kräftig zu. Grund ist eine Nachricht aus dem Weißen Haus, wonach US-Präsident Joe Biden die Einfuhrzölle auf Elektroautos aus China massiv erhöhen will. Ziehen jetzt die Europäer nach und was wären die Konsequenzen für die deutschen Autobauer?
US-Präsident Joe Biden versperrt Elektroautos aus China den Weg in die USA, indem er die Zölle von 25 auf 100 Prozent erhöht. Zudem verhängt die US-Regierung neue oder stark erhöhte Zölle unter anderem für Solarzellen, Halbleiter, Hafenkräne und Medizinartikel wie Kanülen und Schutzmasken. China flute die globalen Märkte mit künstlich verbilligten Exporten, hieß es bei der Ankündigung der US-Regierung am Dienstag.
Chinesische Hersteller erhielten unfaire Subventionen und könnten so mit billigen Fahrzeugen den Wettbewerb verzerren, sagte Bidens Wirtschaftsberaterin Lael Brainard. Chinas Elektroauto-Exporte seien 2023 um 70 Prozent gestiegen und das gefährde Investitionen in anderen Ländern, argumentiert die US-Regierung.
Die große Frage für die europäischen Automobilhersteller ist nun, was Brüssel als Nächstes tun wird, nachdem es sich über die chinesischen Subventionen für heimische Autohersteller beschwert hat.
Die Einführung von Zöllen würde die Volatilität im Automobilsektor erhöhen, auch wegen der möglichen Unsicherheit in der Lieferkette, die ebenfalls unter Vergeltungsmaßnahmen leiden könnte", so Mediobanca Securities.
„Für Volkswagen, Mercedes, BMW und Porsche steht am meisten auf dem Spiel. Sie laufen Gefahr, von möglichen Vergeltungsmaßnahmen gegen ihre Exporte nach China betroffen zu sein“, erinnert Mediobanca.
Auch wenn die langfristigen Folgen noch abzuwarten sind, werten die Anleger die Nachricht als bullish und schicken die Kurse der deutschen Autowerte nach oben. Investierte Anleger bleiben bei BMW, Mercedes, Porsche und VW an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz, Volkswagen Vz., Porsche AG .