Ungeachtet des inklusive Boni hohen Gehalts für Mercedes-Chef Ola Källenius wachsen die Cash-Bestände des Stuttgarter Autokonzerns. Im Vergleich mit dem Münchener Wettbewerber BMW haben Mercedes-Papiere daher Aufhol-Potenzial. Die meisten Analysten erwarten in den kommenden Monaten ohnehin noch kräftige Kursaufschläge bei dem DAX-Wert.
Das Analysehaus Jefferies stuft Mercedes-Benz weiterhin mit "Buy" ein. Analyst Philippe Houchois verweist am Mittwoch in einer Studie darauf, dass die Aktien des Stuttgarter Autobauers die volle Ausschüttung des Barmittel-Zuflusses bisher noch nicht einpreist. Während Mercedes-Benz aktuell nur mit dem 8,4-Fachen des freien Cashflow bewertet werden, würden die Papiere des Wettbewerbers BMW mit dem 10,3-Fachen gehandelt. Dort sei die vollständige Ausschüttung im zuletzt deutlich gestiegenen Kurs bereits enthalten. Er strich daher seine Kaufempfehlung für die BMW-Aktie und stufte sie auf "Hold" herab. Bei Mercedes erwartet er hingegen einen weitern Kursaufschwung auf 100 Euro.
Auch die Privatbank Berenberg wird für Mercedes-Benz zuversichtlicher. Analyst Romain Gourvil hat das Kursziel gerade von 83 auf 86 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. 2024 werde zwar herausfordernd für Autobauer, schrieb er in einer Branchenstudie. Das Absatzwachstum dürfte begrenzt bleiben, der nachlassende Schwung bei Elektroautos gebe Anlass zur Sorge, und es gebe Preisdruck. Allerdings sehe es auf der Kostenseite mittlerweile besser aus. Insgesamt erscheine eine harte Landung der Branche unwahrscheinlich. Auch Gourvil zieht die Aktien von Mercedes-Benz denen von BMW mit verweis auf die stärkere zugrundeliegende Cashflow-Entwicklung vor.
Analysten mehrheitlich sehr optimistisch
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat in der vergangenen Woche die Einstufung für Mercedes-Benz auf "Outperform" mit einem Kursziel von 84 Euro belassen. Am optimistischsten ist Deutsche Bank Research. Analyst Tim Rokossa sieht für Mercedes-Benz ein Kursziel von 125 Euro. Angesichts der Ausschüttungspolitik dürfte der Aktienkurs nun auch zunehmend die hohen Barbestände des Autobauers besser widerspiegeln, schrieb er vor drei Wochen. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau entspricht das noch einem Potenzial von gut 70 Prozent.
Von den bei Bloomberg geführten 27 Analysten stufen 19 die Mercedes-Aktie mit "Kaufen" oder "Outperform" ein. Sieben Analysehäuser sehen Mercedes-Benz als Halteposition. Das durchschnittliche Kursziel für die Aktie mit dem Stern lautet derzeit 86 Euro. Nur Dorothee Cresswell von BNP Paribas Exane sagt "Underperform" und hat ein Kursziel von 71 Euro ausgegeben.
Am Mittwoch-Mittag tendiert die Mercedes-Aktie in freundlichem DAX-Umfeld etwas leichter nahe der 73-Euro-Marke.
Charttechnisch befindet sich die Aktie von Mercedes-Benz gerade in einer seitwärts gerichteten Verschnaufpause. Schon bald dürfte der Kurs seine Aufwärtsbewegung fortsetzen. Dafür spricht auch das Golden Cross. Vor zwei Wochen hat der GD50 den GD200 nach oben überwunden, was in den Folgemonaten meist weiter steigende Notierungen verspricht.
Dann winkt zumindest ein Test des Schluss-Rekords bei gut 76 Euro. Das Xetra-Allzeithoch hat die Mercedes-Aktie Mitte Februar 2022 bei bei 77,90 Euro markiert.
Neue Kurs-Rekorde dürften bei der Mercedes-Benz-Aktie nur eine Frage der Zeit sein. Engagierte Anleger bleiben dabei. DER AKTIONÄR hat zuletzt ein Kursziel von 85 Euro ausgegeben. Eine Stopp-Order sollte sicherheitshalber bei 65 Euro platziert werden.
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Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.