Mercedes-Benz ist wie andere Hersteller von Versorgungsengpässen bei Halbleitern betroffen. "Die Lage sollte sich dieses Jahr verbessern", macht allerdings Vorstand Ola Källenius auf der Hauptversammlung am Freitag Hoffnung. Aus charttechnischer Sicht jedoch zeigt die Akte derzeit eher ein gemischtes Bild.
Die Aktien von Mercedes befinden sich aktuell in einer schwierigen Gesamtsituation. Zwar konnte die Rückkehr in den von November 2021 bis April 2022 intakten Abwärtsmodus verhindert werden, das nachhaltige Überschreiten der 66,48 Euro-Hürde schlug allerdings fehl. „Damit bleibt der Abwärtsdruck vorerst erhalten. Auch deswegen, weil aktuell die 38-Tage-Linie bei 63,45 Euro unterhandelt wurde. Der Test des 61,8-Fibonacci-Retracements (62,51 Euro) ist möglich, auch wenn es am Donnerstag wieder deutlich nach oben geht. Zudem ist die Markttechnik alles andere als erfreulich. Der Trendfolge-Indikator MACD signalisiert ein Verkaufssignal. Die Wolke („Kumo“) des Ichimoku-Kinko-Hyo wurde am 02.05.2022 mittels eines Erschöpfungs-Gaps nach unten verlassen. Seitdem zeugen drei Dojis in Folge von deutlicher Unsicherheit und Nervosität“, sagt Charttechnik-Experte Martin Utschneider von Donner & Reuschel.
charttechnisch bleibt die Lage angespannt. Aus fundamentaler Sicht ist die Mercedes-Story allerdings weiterhin intakt. Mercedes-Vorstand Ola Källenius wird mit seinem Team nach dem EQS im laufenden Jahr noch den EQE und den SUV EQB ausrollen. Es ist davon auszugehen, dass Mercedes deshalb auch in Zukunft von einem Anstieg des durchschnittlichen Umsatzes pro Fahrzeug profitieren wird. Dieser ist pro Fahrzeug zwischen 2019 und 2021 um 26 Prozent auf 49 800 Euro geklettert. Die Aktie ist trotz des volatilen Börsenumfelds eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.