Zu Beginn der Woche wurde bekannt, dass das Karriere-Netzwerk LinkedIn von Microsoft übernommen wird. 26 Milliarden Dollar oder 196 Dollar pro Aktie zahlt der Softwarekonzern für den Rivalen des deutschen Netzwerks Xing. Nun hat sich gezeigt, dass noch ein weiterer Bieter im Rennen war.
Marc Benioff, der Chef des Software-Anbieters Salesforce, bestätigte gegenüber dem Blog Recode, das Interesse seines Konzerns. Angaben zur Höhe des Gebots machte er aber nicht. Salesforce spezialisiert sich auf Software für Unternehmen, die direkt aus der Cloud bereitgestellt wird. Von Interesse soll vor allem das LinkedIn-Geschäft mit Diensten für die Personalsuche gewesen sein.
Laut Bloomberg hat sich LinkedIn Microsoft sogar selbst zum Kauf angeboten. In den vergangenen Monaten war der Aktienkurs deutlich gesunken. Zudem ist es für Technologie-Firmen schwieriger geworden, an frisches Geld zu kommen. Die Branche sei in einer „Saison der Übernahmen“, ergänzte Benioff gegenüber Recode. Anfang des Jahres habe Microsoft auch versucht, Salesforce zu kaufen. Die Gespräche seien aber an unterschiedlichen Vorstellungen über Preis und Unabhängigkeit von Salesforce gescheitert.
Übernahme von Xing?
Das vermehrte Interesse an LinkedIn könnte auch für die Xing-Aktie positiv sein. Seit Jahren gibt es Gerüchte um eine Übernahme des deutschen Portals. Die Aktie ist im schwachen Marktumfeld zwar wieder unter die 200-Tage-Linie gefallen. Bei einer Bewertung wie LinkedIn stünde das Papier jedoch rund 40 Prozent höher bei 250 Euro. Auf KUV-Basis relativiert sich die Unterbewertung allerdings: Xing ist hier bereits ähnlich hoch wie LinkedIn bewertet. Nur Trader, die einen engen Stopp einhalten, sollten aufspringen.
(Mit Material von dpa-AFX)