Dem chinesischen Onlineriesen Alibaba ist am Freitag bei seinem Rekord-Börsengang ein fulminanter Erfolg gelungen. Zum Start an der New Yorker Börse sprang die Aktie auf 92,70 Dollar und damit deutlich über den Ausgabepreis von 68 Dollar. Dies entspricht einem Aufschlag von mehr als 36 Prozent zu dem ohnehin bereits angehobenen Ausgabepreis. Ursprünglich war eine Preisspanne von 60 bis 66 Dollar vorgesehen gewesen. Zwischenzeitlich ist das Alibaba-Papier sogar bis nahe an die 100-Dollar-Marke herangelaufen, am Ende ging die Aktie bei 93,89 Dollar mit einem Plus von gut 38 Prozent aus dem Handel. Damit gelang Alibaba in den USA erfolgreich der größte Börsengang aller Zeiten. Die bislang größten IPOs in den USA waren die Kreditkartenfirma Visa im Jahr 2009, der Autobauer General Motors bei seinem Neustart 2010 und Facebook im Jahr 2012.
Zalando – die nächste Erfolgsstory?
Mit dem Börsengang von Alibaba der IPO-Boom dieses Jahres aber keineswegs zu Ende. Bereits in der kommenden Woche folgt die Neuemission von Zalando. Die betreuenden Banken rechnen hier mit einem großen Interesse seitens der Investoren. "Gehen Sie davon aus, dass wir guten Zuspruch bekommen", sagte der Leiter des europäischen Aktienemissionsgeschäfts bei Goldman Sachs, Christoph Stanger, am Donnerstag in Frankfurt. Das Interesse sei "sehr rege". Die Zeichnungsfrist für Zalando-Aktien begann am vergangenen Donnerstag, am Montag, 29. September, soll der Preis festgelegt werden. Die Erstnotiz im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse ist dann für den 1. Oktober geplant. DER AKTIONÄR empfiehlt genauso wie die Experten von getinsight Research die Aktie von Zalando in jedem Fall zu zeichnen.
Rocket Internet schon Anfang Oktober?
Und ein weiterer Börsengang steht ebenfalls bereits in den Startlöchern. Der Börsengang der Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet ist laut einem "Spiegel"-Bericht für Anfang Oktober geplant. In den nächsten Tagen solle der Börsenprospekt mit ausführlichen Informationen veröffentlicht werden, der Handel mit der Aktie solle am 8. oder 9. Oktober beginnen, heißt es in der neuen Ausgabe des Magazins unter Berufung auf Insider. Rocket Internet wollte die Informationen am Sonntag nicht kommentieren. Rocket Internet gehört den Brüdern Oliver, Marc und Alexander Samwer, die auch gut 16 Prozent an Zalando halten. Rocket Internet baut Internet-Unternehmen in verschiedenen Ländern auf, ein Schwerpunkt liegt auf dem Online-Handel. Aktuell sind rund 50 Startups unter dem Rocket-Dach aktiv. Schon seit einiger Zeit wird spekuliert, die Startup-Fabrik könnte mit rund fünf Milliarden Euro bewertet werden und bei der Aktienplatzierung etwa 750 Millionen Euro einnehmen.
(Mit Material von dpa-AFX)