Die Aktie von Medigene hat zuletzt eine wahre Achterbahnfahrt hingelegt. Zunächst konnte das Papier infolge einer neuen Partnerschaft deutlich zulegen und sogar kurzzeitig über die charttechnisch wichtige Hürde in Form der 200-Tage-Linie blicken. Die Aktie fiel jedoch schnell darunter zurück und notiert jetzt wieder in dem Bereich wie vor der Meldung. Was ist der Grund?
Zum einen ist es sicher der schnelle Rückfall unter die 200-Tage-Linie, der viele Anleger dazu veranlasst, das Papier zu verkaufen. Zum anderen drückte eine neue Studie der Baader Bank massiv auf den Kurs. Die Analysten haben Medigene von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 17 auf 11 Euro gesenkt. Angesichts der schleppenden Patientenrekrutierung für die klinische Studie zum Blutkrebs-Wirkstoffkandidaten MDG1011 änderte Analyst Bruno Bulic in einer Studie vom Donnerstagnachmittag den Entwicklungszeitplan in seinem Bewertungsmodell. Letztlich folgt daraus ein niedrigerer Unternehmenswert für den Spezialisten für Immuntherapien. Seiner Ansicht nach dürfte sich der mögliche Markteintritt von MDG1011 nun um zwei Jahren nach hinten verschieben. Sollte nun alles plangemäß verlaufen, halten sie nun 2025 für ein mögliches Datum. Bislang ging man von 2023 aus.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung für das Unternehmen. Die Aktie bleibt aufgrund der frühen Forschungsphase ganz klar weiter hochspekulativ. Allerdings verfolgt Medigene einen hochinteressanten neuen Ansatz. Sollten in Zukunft tatsächlich die entsprechenden Erfolge gelingen – wenn auch möglicherweise mit Verzögerung –, dürfte die Aktie deutlich höher notieren. Zuvor müssen die Anleger jedoch weiterhin mit einem sehr volatilen Kursverlauf rechnen. DER AKTIONÄR sieht die Aktie von Medigene deswegen weiter als spekulative langfristige Depotbeimischung.
(Mit Material von dpa-AFX)