Nachdem es lange enorm ruhig um die Aktie von Medigene war, konnten sich Anleger in dieser Woche nicht über zu wenige Nachrichten beklagen. Gleich zu Wochenbeginn hat die Aussicht auf ein wichtiges Patent die Aktie des Biotechnologieunternehmens ordentlich Leben eingehaucht. Das Europäische Patentamt will Medigene das Patent für dessen T-Zell-Rezeptor-Sammlung erteilen. Diese Bibliothek umfasst die variablen Bausteine sämtlicher menschlichen T-Zell-Rezeptoren (TCR), wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Quelle: Medigene
Am Dienstag folgte die Meldung, dass Medigene in der angelaufenen klinischen Phase-1/2-Studie mit der eigenen TCR-Therapie MDG1011 den ersten Patienten behandelt. Die "First-in-Human"-Studie (erstmalige Anwendung am Menschen) untersucht die Sicherheit und Durchführbarkeit von MDG1011 in den Blutkrebsindikationen akute myeloische Leukämie (AML), myelodysplastisches Syndrom (MDS) und multiples Myelom (MM), so Medigene in einer Mitteilung. MDG1011 ist ein neuartiger Immuntherapie-Kandidat mit patienteneigenen T-Zellen, deren T-Zell-Rezeptoren (TCRs) so modifiziert wurden, dass sie auf das Tumorantigen PRAME (PReferentially expressed Antigen in MElanoma) zielen. Die als Einmalgabe entwickelte Therapie wurde nun zum ersten Mal einem Patienten mit multiplem Myelom in der Medizinischen Klinik 5 (Direktor Prof. Dr. Andreas Mackensen) am Universitätsklinikum Erlangen verabreicht, so das Unternehmen weiter.
Zudem kündigte Medigene an, ein Poster zur in-vitro-Bewertung der Wirksamkeit und Toxizität von TCRs auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR2019), die vom 29. März bis 3. April 2019 in Atlanta, USA, stattfindet, zu veröffentlichen.
Die Aktie von Medigene konnte in der zurückliegenden Woche wieder an die 10-Euro-Marke heran laufen, musste aber Ende aber wieder Federn lassen. Zwischenzeitlich betrug das Plus seit dem Februartief bei 8,10 Euro mehr als 20 Prozent. Langfristig bleibt das Papier hochinteressant, aber auch gleichzeitig hochspekulativ. Aus charttechnischer Sicht wäre der Sprung über das Januarhoch bei 10,33 Euro und anschließend die Rückeroberung der 200-Tage-Linie wichtig.