Nachdem am frühen Morgen bereits Evotec die 9-Monatszahlen veröffentlicht hat, folgte wenig später mit Medigene ein weiterer TecDAX-Biotechwert. Das Unternehmen steigerte die Gesamterlöse um elf Prozent auf 8,0 Millionen Euro, die Umsätze aus dem Kerngeschäft Immuntherapien legten um 38 Prozent auf 4,7 Millionen Euro zu. Vor allem die Forschungskooperation mit dem US-Unternehmen bluebird konnte sich hier positiv auswirken. Der EBITDA-Verlust vergrößerte sich planmäßig um fünf Prozent auf 10,7 Millionen Euro. Unter dem Strich summiert sich der Verlust auf 12,16 Millionen Euro, nach minus 10,7 Millionen vor einem Jahr.
Für das Gesamt hat Medigene die Prognose etwas verbessert. Demnach dürfte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 2018 auf minus 16 bis minus 18 Millionen Euro belaufen. Zuvor hatte das Unternehmen noch mit einem operativen Verlust zwischen 18 und 20 Millionen Euro gerechnet. Grund sind hier allerdings geringere Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, da die Forschung an der neuartigen Krebsimmuntherapie etwas langsamer voranschreitet als gedacht. Medigene drückt hier jedoch nun aufs Gaspedal, um bei der Rekrutierung von Testkandidaten in Zukunft schneller voranzukommen und grundsätzlich mehr Studienteilnehmer einschließen zu können.
Die Aktie reagiert auf die Quartalszahlen kaum. Am Vormittag notiert das Papier 0,5 Prozent im Minus bei 10,68 Euro. Wichtig für den Kurs wären Neuigkeiten aus den Forschungsaktivitäten. Angekündigt sind für Anfang kommenden Jahres Zwischendaten der Phase1/2-Studie zum DC-Impfstoff zur Behandlung von akuter myeloischer Leukämie (AML). Interessant wären insbesondere News aus der Bluebird-Partnerschaft sowie Fortschritte bei den Studien mit der TCR-Therapie MDG1011. Kann Medigene hier in Zukunft mit positiven Neuigkeiten aufwarten, könnte dies der Aktie deutlichen Auftrieb verliehen. Die Aktie bleibt langfristig hochinteressant, allerdings auch hochspekulativ.