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05.02.2019 Marion Schlegel

Medigene: Deutscher Hoffnungsträger bei der Krebs-Immuntherapie

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Novartis

Novartis und Gilead haben mit den bereits zugelassenen Car-T-Zelltherapien Kymriah und Yescarta bei der Behandlung von Blutkrebs ordentlich für Furore gesorgt. Doch der Durchbruch bei soliden Tumoren lässt auf sich warten. Hier verfolgt unter anderem die deutsche Medigene einen interessanten Ansatz. DER AKTIONÄR hat mit der Vorstandsvorsitzenden von Medigene, Dolores Schendel, gesprochen. Unter anderem stellte sie das Besondere am Ansatz von Medigene heraus:

„Im Bereich T-Zelltherapien ist derzeit sehr viel von CAR-T-Therapien die Rede, da hier vor Kurzem die ersten Marktzulassungen erteilt wurden. Vom Wirkprinzip her sind CAR-Ts und TCR-Ts, die unter anderem von Medigene entwickelt werden, eigentlich ganz ähnlich. Es handelt sich in beiden Fällen um T-Zellen aus Patienten, die mit tumorspezifischen Rezeptoren ausgestattet werden, um die Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Als Erkennungsmerkmale und Angriffspunkte für die Tumorzellen dienen Antigene.

Ein wesentlicher Unterschied von TCR-Ts zu CAR-Ts besteht darin, dass ein CAR-T-Zell-Rezeptor nur Antigene auf der Oberfläche von Tumorzellen erkennt, was die Auswahl an Antigenen stark einschränkt. TCRs hingegen erkennen Strukturen aus dem Inneren der Tumorzelle. Ich nehme immer gerne einen Apfel als Beispiel für eine Tumorzelle. Die Apfelschale ist für die CAR-T-, das Fruchtfleisch für die TCR-Therapie die Quelle der Antigene. Die Zahl der potenziellen Angriffspunkte ist deshalb für die TCR-Therapie um ein Vielfaches höher.

Trotzdem muss man anerkennen, dass die ersten CAR-T-Therapie im August 2018 die Zulassung von der Europäische Kommission bekommen hat, in den USA ist sie seit August 2017 auf dem Markt. Alle Therapien mit TCRs sind noch in der klinischen Erprobung.

Aber auch innerhalb des TCR-Therapie-Bereichs gibt es Unterschiede. So verwendet Medigene nur natürlich vorkommende TCRs von gesunden Spendern, während andere Firmen TCRs künstlich modifizieren. Auch sind wir der Meinung, dass Medigene über eine besonders gute und effiziente Technologie-Plattform zur Generierung von TCRs verfügt.“

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Medigene: Hohe Chance, hohes Risiko

Auch DER AKTIONÄR hält die Technologie von Medigene für hochinteressant. Allerdings eignet sich der Wert aufgrund der frühen Phase der Forschungen ausnahmslos für hochspekulative Anleger zur Depotbeimischung. Sollte allerdings Medigene in Zukunft mit starken Ergebnissen auftrumpfen können, dürfte das Papier deutlich höher notieren. Ein großes Interview sowie eine ausführliche Einschätzung zu Medigene lesen Sie im aktuellen AKTIONÄR 06/2019, den Sie hier herunterladen können.

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