Die Aktie von Medigene kommt derzeit einfach nicht in die Gänge. Am heutigen Dienstag hat das Unternehmen über das erste Quartal berichtet. Beim Umsatz verzeichnete Medigene einen leichten Rückgang von 2,14 Millionen auf 2,10 Millionen Euro. Die Forschungs- und Entwicklungskosten sind von 4,32 Millionen auf 5,54 Millionen Euro gestiegen. Der operative Verlust auf EBITDA-Basis ist im ersten Quartal 2019 planmäßig von 3,81 Millionen auf 4,99 Millionen Euro gestiegen ist, so Medigene in einer Mitteilung. Unter dem Strich wies Medigene einen Quartalsverlust von 5,67 Millionen Euro nach zuvor 4,17 Millionen Euro aus. Die liquiden Mittel reduzierten sich seit Ende 2018 von 71,4 Millionen Euro auf 65,5 Millionen Euro.
Quelle: Medigene
Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde im Zuge des Verkaufs der Rechte an Veregen und der im April 2019 vereinbarten Zelltherapie-Partnerschaft mit Roivant/Cytovant angepasst. Der Umsatz soll zwischen zehn und elf Millionen Euro (bisherige Prognose: 5,5 bis 6,5 Millionen Euro) liegen. Hiervon gehen fünf Millionen Euro auf die Zelltherapievereinbarung mit Roivant/Cytovant zurück. Auf EBITDA-Basis bestätigte Medigene seine Prognose: Hier erwartet die Biotech-Gesellschaft einen Verlust zwischen 23 Millionen und 28 Millionen Euro.
„Mit einer verbesserten Finanzprognose und ausreichenden liquiden Mitteln sind wir gut aufgestellt, weitere Fortschritte bei unserer Immuntherapieplattform und den verschiedenen Entwicklungskandidaten zu erzielen”, so die Vorstandsvorsitzende Dolores Schendel. Zufrieden zeigte sich Schendel auch mit der Bluebird-Bio-Partnerschaft: „Wir freuen uns sehr, dass in unserer Partnerschaft mit Bluebird Bio bereits das erste TCR-Forschungsprojekt einen TCR-Kandidaten hervorgebracht hat, der so überzeugende präklinische Daten lieferte, dass er von Bluebird Bio für die klinische Entwicklung ausgewählt wurde.“
Die Anleger können die jüngsten Entwicklungen allerdings nicht überzeugen. Die Aktie von Medigene verliert erneut 1,5 Prozent auf 8,44 Euro. Es bleibt dabei: Medigene verfolgt einen hochinteressanten Forschungsansatz, die jüngsten Entwicklungen sind vielversprechend, allerdings befindet sich das Ganze noch in einem sehr frühen Stadium. Die Aktie ist deswegen für spekulativ orientierte Anleger eine interessante Wette auf langfristige Erfolge. Es ist in jedem Fall Geduld gefragt und auch ein Fehlschlag muss einkalkuliert werden. Gelingen jedoch die erhofften Erfolge, dürfte die Aktie langfristig deutlich höher notieren.