Aroundtown hat heute seine Zahlen für das erste Quartal 2024 vorgestellt. Der Immobilienkonzern schrieb unter dem Strich zwar wieder einen Gewinn und hält an seiner Jahresprognose fest, das operative Geschäft entwickelte sich aber schwächer als im Vorjahr. Bei den Anlegern kam das gar nicht gut an.
Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown verschlankt angesichts der anhaltend schwierigen Marktlage seinen Immobilienbestand weiter. Seit Jahresanfang seien Verkäufe in Höhe von 200 Millionen Euro unterzeichnet worden. Unterm Strich verdiente Aroundtown in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres gut 102 Millionen Euro.
Das operative Geschäft entwickelte sich im Jahresvergleich aber schwächer: Die für die Immobilienbranche wichtige operative Kennziffer FFO1 ging um ein Zehntel auf rund 76 Millionen Euro zurück. Die Nettomieteinnahmen sanken leicht auf gut 293 Millionen Euro. Das lag Aroundtown zufolge an dem Wachstum der Bestandsmieten um 2,8 Prozent und der Vermietung von Wohnimmobilien. So konnten die Leerstände in den Gewerbeobjekten ausgeglichen werden.
Die Immobilienbranche belasten insbesondere die gestiegenen Kreditzinsen und Baukosten. Bei Aroundtown war deshalb im vergangenen Jahr ein Milliardenverlust angefallen. Im ersten Quartal verbuchte das Unternehmen nun wieder einen Gewinn. Eine Neubewertung des Portfolios habe aber nicht stattgefunden.
Baader-Bank-Analyst Andre Remke attestierte Aroundtown für das erste Quartal eine „stabile operative Leistung“. Beim Blick auf das Gesamtjahr erwartet sein Kollege Philipp Kaiser von Warburg Research allerdings weitere Belastungen durch die Büroimmobilien. Er rechnet hier mit einer Wertberichtigung von 690 Millionen Euro, während es bei den Wohnimmobilien von Aroundtown keine „signifikanten Anpassungen“ geben sollte. Er geht aber davon aus, dass sich das Unternehmen auf gutem Weg zu seinen Jahreszielen befindet.
Laut der am Mittwoch bestätigten Prognose, soll die operative Kennziffer FFO1 auf 280 bis 310 Millionen Euro zurückgehen. Schon 2023 war dieses operative Ergebnis um acht Prozent auf 332 Millionen Euro gesunken. Anleger reagierten dennoch verschnupft auf die Meldung des Immobilienkonzerns. Mit einem Minus von zeitweise fünf Prozent ist die Aktie heute das Schlusslicht im MDAX. Auch andere Immobilien-Aktie wie Vonovia oder LEG Immobilien wurden heute von den Aroundtown-Zahlen nach unten gezogen.
In den vergangenen Wochen konnte sich die Aroundtown-Aktie stark erholen. Nun scheint die Dynamik aber erst einmal wieder raus zu sein. Die Lage bei Gewerbeimmobilien bleibt zudem angespannt. DER AKTIONÄR bevorzugt unter den deutschen Immobilien-Aktien weiter den auf Wohnimmobilien fokussierten Marktführer Vonovia.