McDonald's will seine Konzernstruktur abspecken, um sich aus der Krise zu befreien. "Die Realität ist, dass unsere Performance zuletzt schlecht gewesen ist - die Zahlen lügen nicht", sagte der neue Konzernchef Steve Easterbrook in einer 23-minütigen Video-Botschaft.
Bereits seit längerer Zeit McDonald's kämpft mit sinkenden Kundenzahlen. Besonders schmerzhaft sind die schleppenden Geschäfte im US-Heimatmarkt, wo Wettbewerber wie Chipotle Mexican Grill, Burger King oder Wendy's Druck dem Branchenprimus Marktanteile abjagen. Easterbrook geht daher mit deutlichen Worten auf die Schwächen des Konzerns ein - die Konzernstruktur sei schwerfällig und das Angebot zu wenig an den Kunden orientiert. "Ich werde nicht vor der dringenden Notwendigkeit zurückschrecken, dieses Geschäft neu auszurichten."
Künftig vier Einheiten
Easterbrooks Plan sieht eine Neuaufteilung der Geschäftseinheiten vor. Künftig soll es vier Sparten geben: Den für etwa 40 Prozent der Erlöse stehenden US-Markt, etablierte Auslandsmärkte wie Deutschland oder Großbritannien, Märkte mit hohem Wachstumspotenzial wie China oder Russland und den Rest der Welt, wo der Konzern noch nicht so stark vertreten ist.
Darüber hinaus will Easterbrook deutlich mehr der insgesamt 36.200 Niederlassungen an Franchise-Nehmer abgeben. Der Anteil der von Partnern geführten Restaurants soll in den nächsten vier Jahren um 3.500 Filialen von derzeit 81 auf 90 Prozent steigen.
Damit zieht sich McDonald's weiter aus dem operativen Alltagsgeschäft zurück und setzt dafür mehr auf Lizenzgebühren. Die stärkere Einbindung von externen Filialmanagern soll laut Easterbrook Bürokratie abbauen und effizientere Entscheidungsprozesse zulassen. Die Umbaumaßnahmen sollen die Kosten um jährlich um knapp 300 Millionen Dollar senken.
Solide Halteposition
Es bleibt abzuwarten, ob dem neuen Konzernchef die Wende gelingt. Noch nicht investierte Anleger können daher in Ruhe noch an der Seitenlinie verharren. Wer bereits investiert ist, kann die Aktie weiterhin halten (Stopp: 73,00 Euro) und sich über eine satte Dividendenrendite von 3,6 Prozent freuen, die trotz der aktuell durchwachsenen Entwicklung weiter steigen dürfte. Schließlich zählt McDonald’s zu den Dividendenaristokraten und hat seit 1977 (!) jedes Jahr die Dividende erhöht.
(Mit Material von dpa-AFX)