Als erste große Investmentbank hat JPMorgan am Mittwoch eine Branchenstudie zu Bitcoin-Mining-Firmen vorgelegt. Die Analysten haben dabei Marathon Digital, Riot Platforms, Cipher Mining und CleanSpark unter die Lupe genommen – und das Ergebnis ist ernüchternd.
Laut den Analysten von JPMorgen befindet sich die Bitcoin Mining-Industrie an einem Scheideweg: Auf der einen Seite könnte die Genehmigung eines börsengehandelten Spot-Bitcoin-ETFs zu einer Rally führen. Auf der anderen Seite könnten Rekordwerte bei den Hashrates (daran wird die Leistung des gesamten Bitcoin-Netzerks gemessen) und die anstehende Halbierung des Block-Rewards (die Belohnung des Miners für die Validierung eines Blocks) die Umsätze und Profite bedrohen.
Es seien laut Morgan Stanley daher Miner zu bevorzugen, die auch gemessen an langfristigen Stromverträgen, finanzierten Wachstumspläne und ausreichend Liquidität den besten relativen Wert bieten. Marathon habe, obwohl er der größte Miner sei, die höchsten Energiekosten und niedrigsten Margen. Riot hingegen verfüge zwar über relativ niedrige Energiekosten aber sei bei weitem der teuerste Player.
Das Fazit der JPMorgan-Studie: Sowohl Marathon als auch Riot werden mit „Underweight“ bewertet – Kursziele 5,00 beziehungsweise 6,50 Dollar. Cipher Mining erhält ein „Neutral“-Rating. Nur CleanSpark wird von den Analysten mit einem „Overweight“-Rating und einem Zielkurs von 5,50 Dollar versehen – hier werde laut JPMorgan die beste Balance zwischen Größe, Wachstumspotenzial, Stromkosten und relativem Wert geboten.
Bedenkt man, dass die Bitcoin-Aktien seit den Sommerhochs allesamt rund 50 Prozent verloren haben, und JPMorgan selbst für ihre einzige Kaufempfehlung nicht einmal die alten Hochs für realistisch hält, ist die Studie ein schwaches Signal für die Branche.
Entsprechend kräftig verlieren die Aktien von Marathon 6,8 Prozent, Riot büßt 8,9 Prozent ein und selbst die Kaufempfehlung CleanSpark fällt 1,7 Prozent. Keine der genannten Miner ist eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.