Die Aktie des Seltenen-Erden-Produzenten Lynas ist aktuell sicherlich einer der heißesten Titel auf dem Kurszettel. Die Aktie schwankt täglich zwischen fünf und zehn Prozent. Spätestens seit China angekündigt hat, die Exporte Seltener Erden zu reduzieren, steigen die Preise für die von der Hightech-Industrie begehrten Rohstoffe deutlich. Da Lynas der größte Seltene-Erden-Produzent außerhalb Chinas ist, profitiert natürlich die Aktie davon.
Die große Frage ist: Was geschieht, sollte sich der Handelsstreit zwischen den USA und China in Luft auflösen? Geht es dann wieder zurück auf Los für die Aktie von Lynas? Die Frage ist natürlich momentan schwierig zu beantworten. Doch sicherlich hat die Drohung der Chinesen mit einem Exportstopp von Seltenen Erden die USA getroffen. Den Amerikanern wurde die Abhängigkeit von China vor Augen geführt und man dürfte ein großes Interesse haben, sich unabhängiger von China zu machen. Langfristig wird man sicher versuchen, selbst eine Produktion aufzubauen. Kurzfristig wäre Lynas als Partner sicher eine, vielleicht sogar die einzige Option.
Unabhängig von der Entwicklung des Handelsstreits dürften die Preise für Seltene Erden in den kommenden Jahren wieder anziehen. Insbesondere Neodym dürfte gefragt sein. Das Metall wird in Elektromotoren eingesetzt. Mit anderen Worten: Vor allem der Siegeszug der Elektromobilität wird die Nachfrage erhöhen. Davon profitieren sicher auch andere Seltene Erden wie beispielsweise Dysprosium. Dysprosium gehört zu den schweren Seltenen Erden. Dieser Markt wird aktuell sogar noch stärker von China dominiert. Doch auch hier will Lynas mit einem Partner aus den USA in den kommenden Jahren verstärkt Marktanteile gewinnen.
Auch wenn der Aktienkurs von Lynas kurzfristig stark von politischen Entscheidungen abhängt, sind die mittelfristigen Aussichten gut. Lynas ist der bestimmende Player außerhalb Chinas. Dazu gibt es nach wie vor ein Übernahmeangebot von Wesfarmer bei 2,25 Australischen Dollar. Risikobewusste Anleger nutzen Kursschwächen zum Aufbau einer kleinen, hochspekulativen Position.