Die Aktie des Seltenen-Erden-Produzenten Lynas steht seit Wochen und Monaten unter Druck. Die Probleme sind vielfältig. Vor allem die niedrigen Preise für Seltene Erden lasten auf dem Aktienkurs. Doch jetzt gesellt sich ein neues Problem hinzu. Und das könnte die ohnehin angespannte Lage weiter verschärfen.
Das Unternehmen wollte einen Kredit über 225 Millionen Dollar refinanzieren. Doch jetzt wurde bekannt, dass Lynas die Gespräche mit Nomura Australia abgebrochen hat. Offensichtlich konnte man sich nicht einigen. Lynas wollte erreichen, dass nur eine Teilzahlung bis Juni 2016 fällig wird. Das bedeutet nach Medieninformationen, dass Lynas noch in diesem Monat 40 Millionen Dollar bezahlen muss. Und das könnte eng werden.
Negativer Cash-Flow
Lynas hat nun von sich aus bekannt gegeben, dass man in Gespräche mit Investoren und anderen Kreditgebern eintreten will. Mit der Refinanzierung wollte Lynas Zeit gewinnen, um die Probleme beim Cash-Flow zu lösen. Und diese Probleme sind nach wie vor groß. Lynas hat Ende Dezember 2013 vor Steuern einen Verlust von 59,3 Millionen Australische Dollar ausgewiesen. Der Cash-Flow belief sich im gleichen Zeitraum auf minus 67,1 Millionen Australische Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte Lynas wenigstens noch einen positiven Cash-Flow in Höhe von 22,0 Millionen Australische Dollar ausweisen können. Der Cash-Bestand ist auf 74,7 Millionen Australische Dollar geschrumpft – von 141,4 Millionen Australische Dollar im Vorjahreszeitraum.
Freilich: Ein Ausweg könnte eine erneute Kapitalerhöhung sein. Das Problem dabei: Schon jetzt hat Lynas knapp zwei Milliarden Aktien ausstehen. Der Börsenwert des Unternehmens beläuft sich auf nur noch 286 Millionen Australische Dollar. Um also die rund 225 Millionen Dollar, die das Unternehmen refinanzieren muss, einzunehmen, müsste Lynas rein rechnerisch noch einmal zwei Milliarden Aktien ausgeben – natürlich schrittweise. Ob man das dem Markt allerdings vermitteln kann, darf stark bezweifelt werden. Die Probleme bei Lynas sind tiefsitzend. Und letztlich könnten sie auf mittlere Sicht für das Unternehmen gefährlich werden. Anleger sind gut beraten, einen weiten Bogen um die Aktie zu machen. Sehen Sie dazu auch dieses Video.