Der Fahrdienstvermittler Lyft hat am Freitag seinen mit Spannung erwarteten Antrag für eine Aktienplatzierung bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. Dass der Uber-Konkurrent in der Konsequenz auch seine Bücher öffnen musste, gewährt erstmals Einblicke in die Profitabilität des Unternehmens. Oder besser gesagt, in ein riesiges Milliardenloch. Und eröffnet gleichzeitig die Frage nach der fairen Bewertung von Sixt.
Der US-Fahrdienstvermittler Lyft treibt seinen geplanten Börsengang voran. Das Unternehmen reichte am Freitag bei der US-Börsenaufsicht SEC seinen am Finanzmarkt mit Spannung erwarteten Antrag für eine Aktienplatzierung ein und gewährte damit erstmals tiefere Einblicke in die Geschäftszahlen.
Aus dem bei der Behörde vorgelegten Wertpapierprospekt geht hervor, dass Lyft im vergangenen Jahr einen Verlust von 911 Millionen Dollar machte. Der Umsatz wurde 2018 auf 2,2 Milliarden Dollar verdoppelt.
Das kalifornische Unternehmen liefert sich beim Börsengang eine Art Wettrennen mit Uber. Während der größere Rivale bereits in viele Länder expandierte, ist Lyft bislang nur in den USA und Kanada aktiv.
Wieviel Geld die Firma mit ihrer Aktienplatzierung, die an der US-Technologiebörse unter dem Tickerkürzel "LYFT" erfolgen soll, konkret bei Anlegern einsammeln will, ist noch unklar. Im SEC-Antrag steht bislang nur ein Platzhalterbetrag von 100 Millionen Dollar. Ein Scherz angesichts dessen, was der der Finanzdienst Bloomberg im Oktober unter Berufung auf Insider berichtete. Ihnen zufolge soll das Unternehmen, das in den USA mit dem deutschen Autovermieter Sixt kooperiert, 18 bis 30 Milliarden Dollar wert sein.
Zum Vergleich: Bei Ubers Börsengang, dessen Vorbereitungen ebenfalls auf Hochtouren laufen, wurde bereits auf eine Bewertung von bis zu 120 Milliarden Dollar spekuliert.
Und noch ein Vergleich: Sixt, das sich gerade zur Mobilitätsplattform wandelt, indem es Autovermietung, Carsharing und Taxi-Vermittlung mittels App aus einer Hand anbietet (und wie erwähnt u.a. in den USA mit Lyft kooperiert), wird bei einem Umsatz von 2,6 Milliarden Euro (2017) und einem Gewinn von 192 Millionen Euro (ebenfalls 2017) mit „nur“ 3,8 Milliarden Euro bewertet. Selbst wenn man Gewinn/Verlust außen vor lässt, und nur den Umsatz heranzieht, ergibt sich hier eine Bewertungsdifferenz, die von Berlin nach München reicht. Sixt wird zum 1,5fachen Umsatz gehandelt. Lyft käme selbst an der unteren Preisspanne auf einen Wert von 8,2.
Eine aktuelle Einschätzung des AKTIONÄR zu Sixt lesen Sie hier.
Ob Uber den Wettstreit zwischen den beiden Fahrdiensten konsequent weiterführt und wie sich die Aktie von Sixt unterdessen schlägt, lesen Sie kommende Woche im Börsen.Briefing., dem kostenfreien täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR. Registrieren Sie sich einfach und unverbindlich unter www.boersenbriefing.de mithilfe Ihrer E-Mail-Adresse und bleiben Sie mit dem Börsen.Briefing. auf dem Laufenden. Es lohnt sich.
Mit Material von dpa-AFX
Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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