Der Fahrdienstvermittler Lyft hat gestern Abend nach Börsenschluss Zahlen zum vierten Quartal vorgelegt. Obwohl diese im Großen und Ganzen gut ausfielen, fiel die Aktie daraufhin um fast sechs Prozent. DER AKTIONÄR erklärt die Hintergründe.
Auf den ersten Blick war der Kurssturz verwunderlich, denn die Erwartungen der Analysten wurden größtenteils sogar übertroffen. Der Umsatz betrug 1,02 Milliarden Dollar bei einem Verlust je Aktie von 1,19 Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz mit 984 Milliarden und einem Verlust je Aktie von 1,39 Dollar gerechnet. Allerdings stagnierte die Zahl der neuen Fahrer in der zweiten Jahreshälfte.
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Der Grund für die schlechte Stimmung bei Anlegern waren fehlende Informationen des Managements bezüglich der geplanten Profitabilität. Der Uber-Konkurrent hatte bislang seinen Investoren ein Erreichen der Profitabilität auf EBITDA-Basis im vierten Quartal 2021 in Aussicht gestellt. In der Pressemitteilung hielt man sich bei Lyft diesbezüglich allerdings bedeckt.
Erst im anschließenden Analysten-Call wiederholte CFO Brian Roberts, dass man am bisherigen Ziel festhalte. Konkurrent Uber hatte zuletzt den Druck auf Lyft erhöht, als man von einem deutlich früheren Erreichen der Profitabilität ausgegangen war (DER AKTIONÄR berichtete).
Das Rennen im hart umkämpften Geschäft der Fahrdienstvermittlung intensiviert sich weiter. Die Reaktion der Anleger macht deutlich, dass die Nervosität nach wie vor hoch ist und etwaige Unsicherheiten bezüglich des Geschäftsmodells immer noch existent sind. Aktuell scheint das Management von Uber zuversichtlicher in die Zukunft zu blicken. Das zeigt auch der direkte Kursvergleich. Die Uber-Aktie konnte in den vergangenen Wochen eine deutliche Outperformance im Vergleich zu Lyft aufweisen. DER AKTIONÄR hatte zuletzt empfohlen, Uber auf die Watchlist zu setzen. Die Lyft-Aktie sollten Anleger derzeit hingegen meiden.