Luxusgüterhersteller wie LVMH haben zuletzt mit Top-Zahlen und entsprechenden Kursgewinnen geglänzt. Aktuell verzeichnen diese Titel jedoch Verluste, da sowohl der wichtige Wachstumsmarkt China als auch die Delta-Variante Sorgen bereiten. Die Frage, die sich Anleger jetzt stellen: Wie geht es mit der LVMH-Aktie weiter?
Bereits am Mittwoch wurde der jüngste Kursrutsch im Luxus-Sektor damit begründet, dass Chinas Staatspräsident Xi Jinping staatlichen Medien zufolge eine stärkere Regulierung und Umverteilung von Einkommen fordert. So sind gerade wohlhabende Chinesen für die Luxuskonzerne eine enorm wichtige Käufergruppe.
Angst vor staatlichen Eingriffen und Corona-Maßnahmen
Die Sorgen bezüglich möglicher regulatorischer Eingriffe von Seiten Pekings hielten nun an. Denn die Einkommensungleichheit in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ist trotz der wirtschaftlichen Fortschritte in den letzten Jahren weiter groß. Seit dem Amtsantritt von Xi im Jahr 2012 räumt die Kommunistische Partei der Beendigung der Armut in dem Land Priorität ein.
Zudem litten die Aktien der Luxusgüterhersteller Börsianern zufolge unter der stark steigenden Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus vor allem in Asien, sodass dort wieder mit umfangreichen Maßnahmen gegen die Pandemie gerechnet werden müsse.
Bernstein: Alles halb so wild
Der Experte Luca Solca vom US-Analysehaus Bernstein Research sprach von einer recht nervösen Marktreaktion auf die Medienberichte. "Ich bin mir nicht sicher, ob da unbedingt viel zu befürchten ist", kommentierte der Fachmann. "Wir werden sehen."
Die LVMH-Aktie verliert am Donnerstag aufgrund der Gemengelage mehr als vier Prozent und notiert bei 624 Euro. Bereits gestern verlor der Titel rund fünf Prozent.
Aus Sicht des AKTIONÄR erscheint die Kursreaktion übertrieben, da nicht abzusehen ist, dass Chinas wohlhabende Schicht tatsächlich an Kaufkraft verlieren wird. Ein Neueinstieg drängt sich beim Papier des weltgrößten Luxusgüter-Herstellers allerdings nicht auf, da sich das Chartbild eingetrübt hat. Investierte Anleger bleiben in jedem Fall weiter dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)