Die Reichen haben immer genügend Geld, heißt es im Volksmund. Und dass in diesem Spruch eine große Portion Wahrheit steckt, belegt eine aktuelle Meldung des Champagner-Herstellers Moët Hennessy, der zum französischen Luxus-Giganten LVMH gehört. Denn trotz Ukraine-Krieg, Rezession und Inflation erfreut sich die sündhaft teure Prickel-Brause extremer Beliebtheit.
Der LVMH-Tochter "gehen die Bestände aus" für einige Top-Champagnersorten, sagte der Manager Philippe Schaus in einem Interview gegenüber Bloomberg. Intern würde man die derzeitige Phase mit „Roaring Twenties“ umschreiben. Hintergrund: In den USA feierten die Wohlhabenden in den goldenen Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts trotz vieler Krisen, wie etwa der Börsen-Crash 1929, ausschweifende Partys.
Moët will trotz des aktuellen Engpasses auch in Zukunft verlässlich liefern: Im neuen Jahr werde man das durch die hohe Nachfrage ausgedünnte Angebot wieder auffüllen, so Schaus.
Die LVMH-Aktie gewinnt am Dienstag ein halbes Prozent auf 704,30 Euro und notiert damit über der psychologisch wichtigen 700-Euro-Marke.
Es ist ein bekanntes Phänomen, was LVMH hervorragend in die Karten spielt: Wohlhabende Käufer von Luxusgütern sind wenig preissensitiv, sie haben so viel Geld zur Verfügung, dass ihnen selbst Preiserhöhungen von zehn oder mehr Prozent nichts ausmachen. Das bestätigen auch die eindrucksvollen Neun-Monats-Zahlen von LVMH. Die Aktie ist eine laufende Empfehlung.