Luxus-Aktien wie LVMH, Kering oder auch Richemont weisen bisher eine negative Dezember-Performance auf. Vor allem Sorgen um die chinesische Wirtschaft, die im Kontext mit der rigiden Corona-Politik stehen, haben die Kurse – neben dem schwachen Gesamtmarkt – zuletzt belastet. Nun kommen positive News aus dem Reich der Mitte, die den Luxus-Titeln Aufwind am Dienstag verleihen.
China will weitere Corona-Lockerungen umsetzen. Konkret soll die Quarantänepflicht für Reisende in die Volksrepublik beendet werden. Diese müssen sich nach ihrer Ankunft nicht mehr in Hotel-Quarantäne begeben – es reicht die Vorlage eines negativen Corona-Tests vor dem Abflug nach China.
Dazu, wann Chinesen wieder ins Ausland reisen dürften, habe Peking zwar keine konkreten Angaben gemacht, schrieb Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. Doch schrittweise sollen auch Chinesen wieder mehr internationale Reisen unternehmen dürfen.
Und die Chinesen tragen mit ihrer Konsumfreude sowohl in der Heimat als auch in der Fremde massiv zum Wachstum des globalen Luxusgütermarktes bei. Einer Studie der Unternehmensberatung Bain zufolge dürfte der weltweite Markt für persönliche Luxusgüter in diesem Jahr um 22 Prozent gewachsen sein auf insgesamt 353 Milliarden Euro. 95 Prozent aller Nobelmarken würden 2022 wohl positive Wachstumsraten aufweisen. Dabei leide der wichtigste Markt China wegen der Pandemie noch immer, in Europa und den USA drohe eine Rezession und die Lebenshaltungskosten stiegen immer weiter. "Im Vergleich zur globalen Finanzkrise 2008/2009 erweisen sich die Edelmarken heute als deutlich resilienter", erklärte Marie-Therese Marek von Bain. "Dank einer größeren Kundenbasis und eines aus vielfältigen Absatzkanälen bestehenden Ökosystems können sie ökonomische Turbulenzen mittlerweile weitaus besser bewältigen."
Die Unternehmensberatung Bain rechnet überdies mit einem anhaltenden Boom und spricht von "brillanten Aussichten für die Edelmarken": "Bis 2030 wird der Markt jährlich um drei bis acht Prozent wachsen auf dann 540 bis 580 Milliarden Euro ansteigen – ein Plus von mindestens 60 Prozent gegenüber 2022."
Während die LVMH-Aktie 2,4 Prozent zulegt, gewinnt das Papier des Schweizer Konzerns Richemont gar mehr als drei Prozent.
Sowohl LVMH als auch Richemont sind laufende Empfehlungen des AKTIONÄR. Die Franzosen ihrerseits sind unumstrittener Marktführer mit extrem hoher Preissetzungsmacht und einem überragenden (breiten) Portfolio. Auch Richemont, der zuletzt starke Zahlen präsentieren konnte, dürfte vor allem mit seinen teuren Uhren und hochwertigen Schmuck, etwa von Cartier, bei den Reichen und Wohlhabenden beliebt bleiben. Und: Die übergeordneten Aussichten für den Luxus-Markt sind fantastisch. Investierte Anleger bleiben folglich weiter an Bord und lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)