Inflation ist eigentlich Gift für die Börse. Doch es gibt Aktien wie LVMH, denen eine (absehbare) Geldentwertung nichts ausmacht. Im Gegenteil: Die Produkte des französischen Luxusgüter-Konzerns werden oftmals gerade wegen ihres hohen Preises gekauft. Die Einschätzung, dass LVMH nicht nur aufgrund seiner Marktstellung glänzende Perspektiven hat, teilen auch zwei aktuelle Analystenstimmen. Die Aktie tänzelt aktuell um die Nulllinie.
So hat das Analysehaus RBC die Einstufung für LVMH vor den Umsatzzahlen zum ersten Quartal auf "Outperform" mit einem Kursziel von 600 Euro belassen. Die Segmente Mode & Lederwaren sowie Weine & Spirituosen dürften die Richtung weisen, schrieb Analyst Piral Dadhania in einer am Mittwoch vorgelegten Studie. Die Sparte Uhren & Schmuck profitiere von der Konsolidierung der übernommenen US-Juweliers Tiffany & Co. Die Kommentare des Luxusgüterkonzerns zum laufenden Geschäft dürften unterstützend wirken.
Noch ein wenig optimistischer hatte sich jüngst Bernstein Research geäußert: Das US-Analysehaus hat das Kursziel für LVMH von 550 auf 625 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Wegen der Corona-Impfprogramme sehe die Luxusgüterbranche langsam Licht am Ende des Tunnels, schrieb Analyst Luca Solca in einer am Montag veröffentlichten Branchenstudie.
Marktführer LVMH dürfte darüber hinaus von der weltweiten Konjunkturerholung profitieren. Andererseits dürfte die Lust auf Luxus sowie der Nachholbedarf nach der langen entbehrungsreichen Pandemiezeit noch größer geworden sein. Und höhere, also inflationäre Preise machen die Produkte der Franzosen in den Augen "der Reichen" tendenziell noch attraktiver. Die Aktie ist der Favorit des AKTIONÄR im Luxusgüter-Segment. Kursziel: 600,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)