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Lufthansa: Zwei weniger erfreuliche News

Lufthansa: Zwei weniger erfreuliche News
Foto: Oliver Roesler/Deutsche Lufthansa AG
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Carsten Kaletta 12.04.2024 Carsten Kaletta

Die Lufthansa-Aktie kann nach dem gestrigen Rücksetzer die psychologisch wichtige 7-Euro-Marke zurückerobern. Nach der jüngsten Tarif-Einigung auch mit dem Kabinenpersonal (DER AKTIONÄR berichtete), scheint auch die letzte Streik-Gefahr gebannt. Dennoch gibt es Sorgen aus einer anderen Richtung sowie eine skeptische Analystenstimme. 

Goldman Sachs hat das Kursziel für die Lufthansa von neun auf acht Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Er habe seine Schätzungen für die Fluggesellschaft aktualisiert, um die Auswirkungen der Streiks im ersten Quartal und die höheren Löhne zu berücksichtigen, schrieb Analyst Patrick Creuset in einer aktuellen Studie. Mit seinen Schätzungen für das operative Ergebnis (EBIT) in den Jahren 2025 bis 2027 bleibe er deutlich unter den Markterwartungen. 

Weniger Volumen

Auch die Entwicklung des Flugvolumens in Deutschland ist alles andere als erfreulich. Die Zahl der Flüge und der Passagiere hat hierzulande das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht. Mehr als jedes fünfte Sitzplatzangebot, das 2019 noch verfügbar war, ist inzwischen gestrichen geworden. Der Rhein-Ruhr-Airport etwa hat seither ein Viertel seiner Passagiere verloren. Beim deutschen Schlusslicht, dem Flughafen Berlin, sank das Passagier-Aufkommen sogar auf nur noch 64 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, berichtet das Handelsblatt

Gründe für die Verringerung des Angebots

Das Problem sind die erhöhten Gebühren, also An- und Abfluggebühren beziehungsweise Sicherheitsgebühren, und natürlich die Steuern. Hinzu kommt ein künftiger Aufschlag bei der Luftverkehrssteuer. Ab 1. Mai steigt diese, je nach Flugziel, um fast ein Fünftel. 

Lufthansa-Chef Carsten Spohr würde „am liebsten Flugzeuge vor das Brandenburger Tor fahren“ und damit die Bauern nachahmen. In Deutschland seien die Standortbelastungen am höchsten. Und tatsächlich liegen diese Kosten hierzulande etwa sieben Mal so hoch wie etwa in Spanien. Folge: Die Zahl der Inlandsflüge dürfte sich weiter reduzieren und auch Deutschland wird als als internationales Drehkreuz zunehmend an Relevanz verlieren. Stiegen 2010 noch 17 Prozent aller deutschen Asien-Luftfahrtpassagiere an deutschen Airports wie München oder Frankfurt um, sind es inzwischen nur noch zehn Prozent, berichtete das Handelsblatt. Im Ergebnis bedeutet das Umsatzeinbußen für die Kranich-Airline. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Lufthansa-Aktie ist – trotz des heutigen kleinen Kursplus – charttechnisch weiterhin im Abwärtstrend. Erst ein Sprung über den GD50 (aktuell: 7,21 Euro), wo auch in etwa der Abwärtstrend verläuft, wäre ein starkes Signal. Aus fundamentaler Sicht könnten am 30.April frische Impulse kommen, wenn die Lufthansa ihre Q1-Zahlen kommuniziert. Die Aktie ist vorerst nicht kaufenswert. 

Hinweis: Lufthansa ist im DER AKTIONÄR Recovery Index gelistet. Dieser wurde während der Corona-Pandemie aufgelegt und enthält Unternehmen aus den Bereichen Luxusgüter, Luftfahrt und der Veranstaltungsbranche. Mehr Infos zum Index gibt es hier

(Mit Material von dpa-AfX)

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