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Lufthansa: Wichtige Unterstützung gebrochen

Lufthansa: Wichtige Unterstützung gebrochen
Foto: Deutsche Lufthansa
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Marion Schlegel 02.03.2022 Marion Schlegel

Im Strategiestreit mit ihren Stammpiloten setzt die Lufthansa auf die Gründung einer neuen Airline, die im Europaverkehr wesentliche Aufgaben der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen könnte. Der MDAX-Konzern treibt nach eigenen Angaben die Planungen für einen neuen Flugbetrieb (AOC) nach deutschem Recht voran. Zuvor war in der vergangenen Woche eine viertägige Tarifklausur in Wiesbaden mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ohne grundsätzliche Einigung geblieben.

Der geplante Betrieb soll Zubringerflüge für die Drehkreuze München und Frankfurt abwickeln und Arbeitsplätze für die bislang unversorgten Piloten der in der Corona-Krise eingestellten Tochter Germanwings bieten, heißt es in einem Schreiben an die Belegschaft, das am Dienstag in Frankfurt bekannt wurde. Es geht um rund 240 Pilotinnen und Piloten, denen sonst Ende März die Entlassung droht. Laut VC will der Konzern für den neuen Flugbetrieb den Markennamen Lufthansa nutzen.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Ende dieses Monats laufen die kurzfristigen Vereinbarungen zu Kurzarbeit und Sanierungsbeiträgen der rund 5.000 Piloten bei Lufthansa und Lufthansa Cargo aus. Der Konzern hatte vor wenigen Wochen erklärt, trotz eines Personalüberhangs auf die zunächst angekündigte Entlassung von bis zu 1.100 Beschäftigten zu verzichten.

Die VC hat sich bislang immer heftig gegen Versuche gewehrt, das Kerngeschäft unter der Marke Lufthansa an andere Flugbetriebe auszulagern, deren Piloten weniger verdienen. Dennoch wurde das Geschäft der Eurowings und der Langstreckentochter Eurowings Discover ausgeweitet, die auch weiterhin Piloten einstellen wollen. Zudem fliegt die Tochter Lufthansa Cityline mit kleineren Maschinen ebenfalls Zulieferverbindungen in die Drehkreuze.

VC-Präsident Stefan Herth bezeichnete die Strategie, immer neue Plattformen zu gründen und auch wieder zu schließen, als kurzsichtig und unkreativ. "Stattdessen sollte sich Lufthansa unbedingt auf die Verbesserung ihrer Produktqualität und auf effizientere Strukturen konzentrieren, statt ihr Heil in immer neuen Plattformen zu suchen." Die Lufthansa Group müsse ganzheitlich neu ausgerichtet werden.

Laut Lufthansa und VC kam es in der vergangenen Woche dennoch zu Teileinigungen. So sollen die rund 20 Fluglehrer der verkleinerten Bremer Verkehrsfliegerschule zur Lufthansa übernommen werden. Über einen Abfindungsprogramm bei der Frachtgesellschaft müsse noch weiter gesprochen werden. Es wurden weitere Termine vereinbart. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will am kommenden Donnerstag die Konzernbilanz für das Jahr 2021 vorstellen.

Die Aktie der Lufthansa stand am Dienstag deutlich unter Druck. Sie ging mit einem Minus von fast acht Prozent aus dem Xetra-Handel. Dabei wurde auch die wichtige 200-Tage-Linie unterschritten. Das Papier ist damit charttechnisch ganz klar angeschlagen. Derzeit belastet die Ukraine-Krise sowie die stark steigenden Ölpreise, nachdem sich zuletzt von Seiten der Corona-Krise Entspannung angedeutet hatte. Langfristig bleibt DER AKTINÄR zuversichtlich, vorerst ist die weitere Entwicklung aber schwer abzuschätzen. Stopp bei 5,50 Euro beachten.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.

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