Die jüngsten Meldungen machen zumindest etwas Mut: Im Zuge der Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus fallen immer mehr Beschränkungen. Die Außenminister einiger europäischer Länder diskutieren bereits über ein Szenario für den Sommerurlaub. Und auch die Lufthansa weitet ihr Flugangebot wieder etwas aus.
Dennoch wird das Jahr 2020 wohl als das mit Abstand schlimmste Geschäftsjahr in der Firmengeschichte der Kranich-Airline eingehen. Aktuell gehen die Analysten davon aus, dass der DAX-Konzern für das Gesamtjahr einen Umsatzrückgang von 36,4 auf 20,7 Milliarden Euro hinnehmen muss. Zudem wird mit einem Nettoverlust von durchschnittlich 3,96 Milliarden Euro beziehungsweise 8,76 Euro je Aktie gerechnet.
Bei der Nettoverschuldung gehen die Experten von einem Anstieg von 6,7 auf 10,5 Milliarden Euro aus. Vor diesem Hintergrund erscheint es unvermeidlich, dass die Lufthansa ihre Eigenkapitalbasis durch die Ausgabe neuer Aktien stärken muss. Dies wiederum dürfte den Kurs der bereits ausstehenden Aktien belasten, da sich der Unternehmenswert wie auch sämtliche zukünftige Gewinne dann eben auf eine größere Aktienanzahl verteilen.
DER AKTIONÄR rät Anlegern aufgrund der trüben Aussichten, der Gefahr einer größeren Kapitalerhöhung beziehungsweise im schlimmsten Fall einer Insolvenz in Eigenverwaltung weiterhin von einem Engagement bei der Lufthansa ab.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.