Die Lufthansa-Aktie hat zuletzt für Furore gesorgt. Auf Wochensicht steht ein beeindruckendes Plus von rund 16 Prozent. Doch mit den womöglich bevorstehenden Arbeitskämpfen zwischen Angestellten und Arbeitgebern könnte es für den MDAX-Wert schwierig werden, diesen Aufwärtstrend fortzusetzen.
Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Warnstreiks auf 13 deutsche Flughäfen ausgeweitet – ursprünglich waren 11 Standorte betroffen. Seit Mitternacht befinden sich Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste, Luftsicherheit und Flughafenbetreiber im Streik. Mehr als 3.400 Flüge wurden gestrichen, rund 510.000 Passagiere sind betroffen. Wichtige Drehkreuze wie Frankfurt, München, Düsseldorf und Berlin sind lahmgelegt. Die nächsten Verhandlungsrunden sind für den 14. sowie den 26. und 27. März terminiert.
Die finanziellen Auswirkungen von Warnstreiks auf die Lufthansa hängen von deren Dauer und Umfang ab. Ein Beispiel aus 2024 zeigt, dass das Unternehmen die damaligen Streikkosten auf etwa 250 Millionen Euro bezifferte. Diese Summe umfasst nicht nur direkte Verluste durch Flugausfälle und Verspätungen, sondern auch indirekte Folgen wie eine sinkende Buchungsnachfrage aufgrund verunsicherter Kunden.
Während der Flugverkehr leidet, hat sich die Lufthansa-Aktie seit Jahresbeginn um etwa 30 Prozent erholt. Die US-Bank JPMorgan hebt ihr Kursziel von 5,00 auf 5,50 Euro an, bleibt jedoch zurückhaltend („Underweight“). Analyst Harry Gowers sieht weiterhin hohen Kostendruck, selbst wenn sich die Profitabilität bei Lufthansa Germany leicht verbessert. Barclays hingegen zeigt sich optimistischer und hebt das Kursziel auf 10,50 Euro an. Demnach hätte die Aktie rund 31 Prozent Aufwärtspotenzial.
Die anhaltenden Warnstreiks belasten die Lufthansa finanziell erheblich und könnten auch die Buchungsnachfrage dämpfen. Angesichts der Streikrisiken und des anhaltenden Kostendrucks bleibt die Lufthansa-Aktie trotz des verbesserten Chartbilds derzeit kein Kauf.
Enthält Material von dpa-AFX
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.