Die Aktien der Touristikbranche standen am heutigen Mittwoch erneut ordentlich unter Beschuss. Der Teilindex für die Reisebranche Stoxx Europe 600 Travel & Leisure setzte seinen extremen Tiefflug der vergangenen Tage fort und erreichte den tiefsten Stand seit Oktober 2019. In Sorge um Reisebuchungen rutschten die TUI-Aktien zeitweise um fast sechs Prozent ab. Auch für global agierende Fluggesellschaften ging es weiter bergab. Die Deutsche Lufthansa verlor zeitweise mehr als vier Prozent. Zuletzt konnten sich die Werte allerdings etwas stabilisieren.
Die Lufthansa greift angesichts der Ausbreitung des Coronavirus zu ungewöhnlichen Maßnahmen bei der Belegschaft. Der Konzern biete seinen Mitarbeitern ab sofort unbezahlten Urlaub an, teilte Deutschlands größte Fluggesellschaft am Mittwoch in Frankfurt mit. Möglicherweise würden auch die tariflichen Teilzeitangebote ausgeweitet. Neueinstellungen kommen auf dem Prüfstand. Zudem kappt der Vorstand die Kosten in der Verwaltung. Wie stark sich die Virus-Epidemie auf den Gewinn des DAX-Konzerns auswirkt, wagt das Management noch nicht zu schätzen.
Spannend wird es bei der Lufthansa am 19. März. Dann wir der Konzern die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr vorlegen. Zudem will das Management sich auch genauer zu den finanziellen Auswirkungen des Coronavirus äußern. Da die Lufthansa alle Flüge nach Festland-China bis 28. März gestrichen hat, stehen den Angaben zufolge 13 Langstreckenjets des Konzerns am Boden.
Durch den jüngsten Kurseinbruch ist die Aktie der Lufthansa unter das bisherige Jahrestief 2020 von Ende Januar gerutscht. Nun gilt es, das 52-Wochentief bei 12,58 Euro unbedingt zu verteidigen. Eine aktuelle Einschätzung zur Aktie der Deutschen Lufthansa lesen Sie im neuen AKTIONÄR 10/2020, den Sie hier heute Abend ab 22 Uhr herunterladen können.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AFX)