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Lufthansa: Nur noch Millimeter...

Lufthansa: Nur noch Millimeter...
Foto: Meinzahn/iStockphoto
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Carsten Kaletta 22.12.2022 Carsten Kaletta

Bei Lufthansa scheint das große Ziel, also der Einstieg bei der ITA, nun (kurzfristig) Realität zu werden. Italien hat den Weg für den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an der Staatsairline freigemacht, wie die Nachrichten-Agentur Bloomberg am Donnerstag berichtete. Die Aktie kann in einem schwächeren Markt davon jedoch nicht profitieren. 

Konkret hat Rom am Mittwoch ein Dekret verabschiedet, dass das Verkaufsverfahren für ITA beschleunigen soll, wie Bloomberg mit Bezug auf einen Regierungsvertreter mitteilte. Dies könnte den Weg für die Lufthansa ebnen, eine Minderheitsbeteiligung an der defizitären ITA zu übernehmen, heißt es. Seit Monaten herrscht Unsicherheit, wie es mit dem Nachfolger der Alitalia weitergeht. 

In diesem aktuellen Szenario würde die Regierung ihre Mehrheitsbeteiligung behalten. Der Deal würde es Lufthansa ermöglichen, in einem der größten europäischen Luftfahrtmärkte zu expandieren. 

Hintergrund: Das italienische Finanzministerium als derzeitiger ITA-Eigentümer verhandelt seit ein paar Wochen (wieder) intensiv mit der Lufthansa. Das deutsche Luftfahrtunternehmen hatte schon Anfang des Jahres in einer Partnerschaft mit der Reederei MSC eine Übernahme von ITA angestrebt. Nach monatelangen Verhandlungen entschied sich die Regierung von Ex-Ministerpräsident Mario Draghi jedoch zunächst für die Offerte des US-Fonds Certares. Die weiteren Gespräche mit den Amerikanern scheiterten aber im Herbst, sodass die Lufthansa – von nun an ohne MSC – wieder Einblick in die Bücher von ITA Airways bekam und einen neuen Übernahme-Anlauf starten konnte. 

Die Lufthansa-Aktie pendelt am Donnerstag in einem schwächeren Gesamtmarkt um ihren Vortagesschluss bei 8,12 Euro. Auf dem nach oben dürfte die Aktie beim jüngst markierten Jahreshoch bei 8,21 Euro vermutlich erst einmal einen Zwischenstopp einlegen. Wird diese Hürde genommen, könnte die Aktie, aus charttechnischer Sicht, bis zur Neun-Euro-Marke marschieren. Im Falle auftretendem Verkaufsdrucks sichert zunächst die Acht-Euro-Marke ab. Danach rückt das frühere Jahreshoch bei 7,92 Euro (17. Februar) in den Fokus. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Eine Beteiligung an der ITA wäre für die Lufthansa sehr wertvoll, will der MDAX-Konzern doch seit Längerem sein Italien-Geschäft signifikant ausbauen. Allerdings lockt die Bewertung der Aktie nicht unbedingt zum Einstieg: Mit einem 2023er-KGV von 13 ist der Wert nämlich alles andere als günstig (Peers: 9).

Hinweis: Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Trader und charttechnisch orientierte Kurzfrist-Anleger können jedoch noch aufspringen und auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung spekulieren. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa

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