Gestern wurde das mühsam ausgehandelte Rettungspaket für die Lufthansa bei der außerordentlichen Hauptversammlung mit 98 Prozent angenommen. Damit ist eine Insolvenz nun endlich definitiv vom Tisch. Nun dürfte die weitere Kursentwicklung der Lufthansa wieder stärker von der Entwicklung des operativen Geschäfts bestimmt werden.
Dies dürfte aber in den kommenden Quartalen vorerst weiter für tiefrote Zahlen sorgen. Gestern betonte CEO Carsten Spohr erneut: "Eine schnelle Erholung ist nicht absehbar. Im Gegenteil: Wir wissen, dass sich die Folgen aus dieser Krise noch Jahre negativ auf unser Geschäft auswirken werden!"
4,8 Milliarden Euro Verlust erwartet
Für das laufende Jahr rechnen die Analysten derzeit durchschnittlich mit einem Umsatzrückgang von 36,4 auf 17,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) dürfte bei minus 1,9 Milliarden Euro liegen. Nachdem im Vorjahr ein Nettogewinn von 1,2 Milliarden Euro erzielt werden konnte, gehen die Experten für 2020 von einem Nettoverlust von 4,8 Milliarden Euro (8,59 Euro pro Anteilschein) aus.
Auch für das kommende Jahr wird mit roten Zahlen gerechnet. Die Erlöse dürften den Prognosen zufolge zwar immerhin auf 27,5 Milliarden Euro steigen. Doch unterm Strich wird ein Fehlbetrag von 870 Millionen Euro (0,96 Euro je Aktie) erwartet.
Das Marktumfeld für die Lufthansa bleibt rau. Aufgrund der anhaltend hohen Unsicherheit und der anstehenden Kapitalerhöhung, welche den Kurs zusätzlich belasten dürfte, drängt sich ein Kauf der MDAX-Titel nicht auf.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.